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Ringvorlesung zu Roms Aufgabe von Germanien vor 2000 Jahren

Wöchentliche Vortragsreihe im Wintersemester beschäftigt sich mit dem Verhältnis zwischen dem Römischen Reich und den Germanen

Nr. 326/2016 vom 06.10.2016

Das Verhältnis des Römischen Reiches zu dem als „Germania“ bezeichneten Gebiet zwischen Rhein und Weichsel ist das Thema einer wöchentlichen Ringvorlesung an der Freien Universität. Die Reihe findet aus Anlass des Jubiläums der Entscheidung des römischen Kaisers Tiberius 16 n. Chr. statt, alle militärischen Aktionen gegen Germanien einzustellen. Seiner Auffassung nach war eine Eingliederung in das römische Reich nicht mehr möglich, das Gebiet müsse der „Zwietracht seiner Bewohner“ überlassen werden. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern zeichnen in ihren Vorträgen das römische Imperium sowie seine Politik gegenüber den Germanen nach. Den Eröffnungsvortrag am 25. Oktober hält der Politikwissenschaftler Prof. Dr. Herfried Münkler von der Humboldt-Universität zu Berlin. Die vom Exzellenzcluster Topoi geförderte öffentliche Vortragsreihe findet jeweils dienstags um 18.15 Uhr am Friedrich-Meinecke Institut der Freien Universität statt.

Die Reihe mit dem Titel „Tam diu Germania vincitur“ („So lange schon wird Germanien besiegt“) beleuchtet verschiedene Aspekte der Vorgeschichte und des Nachwirkens des historischen Datums. In den Vorträgen werden dabei verschiedene Perspektiven auf den Raum „Germanien“ vorgestellt und seine problematische Beziehung zum römischen Reich thematisiert. Auch die Verwaltungsstrukturen und Grenzkonzepte des römischen Reiches sowie das germanische Herrschaftsverständnis werden in den Vorträgen angesprochen. Weitere Beiträge widmen sich der Rezeptions- und Historiographiegeschichte dieses Zeitraums. Die Reihe wurde von Prof. Dr. Ernst Baltrusch und Prof. Dr. Christian Wendt konzipiert. Sie findet im Kontext der Vorbereitung einer Ausstellung über die Germanen statt, die als gemeinsames Projekt des Museums für Vor- und Frühgeschichte der Staatlichen Museen zu Berlin, des Rheinischen Landesmuseums Bonn und des Deutschen Historischen Museums (DHM) 2020 in Berlin eröffnet wird.

Das Programm:

25. Oktober 2016
Imperiumsbildung, imperiale Überdehnung und augusteische Schwelle. Das Römische Reich und seine Germanienpolitik
Herfried Münkler – Institut für Sozialwissenschaften, Humboldt-Universität zu Berlin

1. November 2016
Terra (in)cognita. Germanien in den geographischen Schriften der frühen Kaiserzeit
Michael Rathmann – Lehrstuhl für Alte Geschichte, Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt

8. November 2016
Ein römisches Zentrum für die Provinz Germania: Köln, vom Oppidum Ubiorum zur Colonia Claudia Ara Agrippinensium
Werner Eck – Universität zu Köln          

15. November 2016
Imperium und Imperialismus: Politische Konzepte im Imperium Romanum
Ernst Baltrusch – Friedrich-Meinecke-Institut und Exzellenzcluster Topoi, Freie Universität Berlin 

22. November 2016
Die Feldzüge des Germanicus und die römischen Kenntnisse von Germania magna
Klaus Geus – Friedrich-Meinecke-Institut und Exzellenzcluster Topoi, Freie Universität Berlin

29. November 2016
Mark Aurel und die Germanen
Alexander Demandt – Friedrich-Meinecke-Institut, Freie Universität Berlin           

6. Dezember 2016
Zwischen Nachbarschaft und römischer Provinz: das westliche ‚Germanien‘ vor, während und nach den augusteischen Germanenkriegen
Michael Meyer – Institut für Prähistorische Archäologie und Exzellenzcluster Topoi, Freie Universität Berlin

13. Dezember 2016
Rom und die fremden Völker: Juden und Germanen im Vergleich
René Bloch – Institut für Judaistik, Universität Bern       

10. Januar 2017
Dreiecksverhältnisse – Germanicus, Tiberius und Arminius als taciteische Figuren
Christian Wendt – Friedrich-Meinecke-Institut und Exzellenzcluster Topoi, Freie Universität Berlin

17. Januar 2017
Bilder von Germanien und Rom an der Schwelle zur Neuzeit
Eberhard König – Institut für Kunstgeschichte, Freie Universität Berlin

24. Januar 2017
Der obergermanisch-raetische Limes und die Grenzkonzepte Roms. Die Grenze zwischen Rom und Germanen im Wandel der Zeit
Günther Moosbauer – Gäubodenmuseum Straubing und Ludwig-Maximilians-Universität München

31. Januar 2017
König und Königin. Die Entwicklung des germanischen Herrschaftsverständnisses vom 1. Jahrhundert bis ins frühe Mittelalter
Dagmar Beate Baltrusch – Berlin         

7. Februar 2017
Warum siegt Arminius über Varus und nicht über Germanicus? Historische Meistererzählung und Mythentauglichkeit im 19. Jahrhundert
Uwe Puschner – Friedrich-Meinecke-Institut, Freie Universität Berlin

„Raum“ und „Wissen“ sind Leitbegriffe des wissenschaftlichen Programms des Exzellenzclusters Topoi, der seit 2007 aus Mitteln der Exzellenzinitiative des Bundes und der Länder gefördert wird. Topoi ist ein Kooperationsprojekt der Freien Universität Berlin und der Humboldt-Universität zu Berlin mit der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, dem Deutschen Archäologischen Institut, dem Max-Planck-Institut für Wissenschaftsgeschichte und der Stiftung Preußischer Kulturbesitz.

Weitere Informationen

Zeit und Ort

  • Dienstags, vom 25. Oktober 2016 bis zum 7. Februar 2017, jeweils um 18.15 Uhr.
  • Friedrich-Meinecke-Institut der Freien Universität Berlin, Koserstraße 20, Hörsaal B, 14195 Berlin. U-Bahnhof Podbielskieallee und Dahlem-Dorf (U3).

Kontakt

Dr. Nina Diezemann, Exzellenzcluster Topoi, Presse und Kommunikation, Freie Universität Berlin, Telefon 030 / 838-73190, E-Mail: nina.diezemann@topoi.org

Im Internet

www.topoi.org/event/34737/