Bei dem diesjährigen Tagungsthema „Metaphor in the Arts, in Media and Communication“ geht es insbesondere um das Verhältnis von Metapher und Ästhetik, Aufführung, Verkörperung und Figuration in der ganzen Bandbreite von theoretischen, historischen und analytischen sowie medienpraktischen, sozialen und kunstästhetischen Untersuchungen: von der gegenwärtigen Verwendung von Metaphern in den verschiedenen Medien zur konzeptuellen Metapher in der Kunst, von Metaphern in der Rhetorik zu den Fragen von Zeitlichkeit und Ausdruck.   

Bereits die Plenarveranstaltungen zeigen das breite disziplinäre Spektrum der Tagung auf. So spricht unter anderem Irene Mittelberg (Linguistik und Kognitive Semiotik / RWTH Aachen) über „Embodied frames – framing bodies: On the pragmatics of action-based metonymy (and metaphor) across media“ („Verkörperte Bilder und bildende Körper“). Petra Gehring (Philosophie / Technische Universität Darmstadt) wird einen Vortrag zu „Taking Metaphor's Contextuality Seriously“ („Kontextabhängigkeit von Metaphern“) halten. Jennifer M. Barker (Film- und Kommunikationswissenschaft / Georgia State University) spricht über „Sparks fly: affective movement, materiality, mediated gesture, and mise-en-scène“ („Bewegung, Materialität, vermittelnder Geste und Inszenierung“) und José Mario Gutierrez Marquez (Architektur / Bauhaus-Universität Weimar) befasst sich mit „Collecting Metaphors“ („Metaphern sammeln“).

Die Kolleg-Forschergruppe „Cinepoetics“, die im Oktober 2015 an der Freien Universität Berlin ihre Arbeit aufgenommen hat, präsentiert mit dem Panel „Cinematic Metaphor – Experience and Temporality“ (Filmische Metapher – Erfahrung und Zeitlichkeit) Ergebnisse aus ihrer Arbeit am ersten Kolleg-Jahresthema „Metapher – Kognition und filmisches Denken“ – mit Vorträgen von Hermann Kappelhoff (Filmwissenschaft / Freie Universität Berlin), Lynne Cameron (Linguistik / The Open University, Milton Keynes), Sarah Greifenstein (Medien, Kultur und Kommunikation / Europa-Universität Viadrina / Frankfurt/Oder), Christina Schmitt (Filmwissenschaft / Freie Universität Berlin) sowie Raymond W. Gibbs, Jr. (Psychologie / University of California, Santa Cruz). Das Panel wird moderiert von Cornelia Müller (Sprachgebrauch und multimodale Kommunikation / Europa-Universität Viadrina / Frankfurt Oder).

In der begleitenden Ausstellung „Landscapes of Possibility“ („Landschaften der Möglichkeit“) werden künstlerische Arbeiten der Linguistin und Malerin Lynne Cameron (The Open University, Milton Keynes), Gründungsmitglied der RaAM sowie derzeit Senior Fellow und Artist-in-Residence bei der Kolleg-Forschergruppe „Cinepoetics“ gezeigt. Zum Abschluss der Tagung werden herausragende Nachwuchswissenschaftler aus dem Feld der Metaphernforschung mit Preisen für die beste PhD-Tagungspräsentation und das beste PhD-Tagungsposter sowie mit dem „Early Career Research Prize“ ausgezeichnet.

Die RaAM – Association for Researching and Applying Metaphor ist eine für verschiedene Disziplinen und Methoden offene Gemeinschaft von Wissenschaftlern, die zu Metapher, Metonymie und anderen Formen figurativen Ausdrucks forschen. 1996 fand die erste Konferenz zu „Researching and Applying Metaphor” in York (Großbritannien) statt. Seither gab es in einem Zwei-Jahres-Rhythmus Jahrestagungen in Großbritannien, Dänemark, den Niederlanden, Tunesien, Frankreich, Spanien und Italien. Vor 10 Jahren wurde die RaAM eine Forschungsgesellschaft. Mit „Metaphor in the Arts, in Media and Communication“ findet erstmalig eine RaAM-Jahrestagung in Deutschland statt.