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Neue Forschungsergebnisse: Museen und Kunstvereinen zur Zeit des Nationalsozialismus

Öffentlicher Vortrag des Historikers Prof. Dr. Bernd Sösemann am 16. Juni 2016 an der Freien Universität

Nr. 207/2016 vom 13.06.2016

Das Mäzenatentum in der Diktatur des Nationalsozialismusist Thema eines Vortrags des Historikers Prof. Dr. Bernd Sösemann am 16. Juni 2016 an der Freien Universität Berlin. Im Mittelpunkt stehen das Schicksal der Mitglieder jüdischer Herkunft des Kaiser Friedrich-Museums-Vereins (KFMV)im Kontext der rassistischen NS-Politik und die historische Verantwortung des Vereins. Die Studie, deren Ergebnisse in diesem Vortrag präsentiert werden, wurde vom KFMV in Auftrag gegeben. Der Historiker analysiert das Verhältnis der Mitglieder des KFMV zur NSDAP und ihren angegliederten Verbändensowie die politische, berufliche, soziale und konfessionelle Zusammensetzung des Vereins. Er geht ferner der Frage nach, ob sich die Haltung Einzelner oder der Vereinsführung während des Krieges verändert hat. Darüber hinaus erörtert Bernd Sösemann, ob diese Studie in methodischer und konzeptioneller Hinsicht eine Grundlage für eine systematische und umfassende Aufarbeitung der verdunkelten Jahre anderer Vereine und Berliner Institutionen dienen kann. Die Veranstaltung ist öffentlich, der Eintritt frei. Um Anmeldung unter info@kaiser-friedrich-museumsverein.de wird gebeten.

Der Kaiser Friedrich-Museumsverein wurde 1896 zum Wohl der Staatlichen Museen Berlins gegründet. Seine derzeit mehr als 600 Mitlieder sind immer noch mäzenatisch tätig. Die Vereinsstatuten, Erwerbs- und Sammlungstätigkeit fanden vor dem Ersten Weltkrieg bereits weltweit Beachtung. Der Generaldirektor der Königlichen Museen, WilhelmBode, und der sich mäzenatisch weithin engagierende Unternehmer James Simon verkörperten zusammen mit Karl von der Heydt, Paul von Schwabach und Franz von Mendelssohn den Verein im Kaiserreich und in der Weimarer Republik. Der KFMV verdankt dem Engagement seiner Mitglieder „jüdischer Herkunft“ viel, doch über ihr Schicksal in den dreißiger und vierziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts ist wenig bekannt. Deshalb beauftragte der Vorstand des Vereins den Historiker Bernd Sösemann mit der Erstellung eines wissenschaftlichen Gutachtens.

Prof. Dr. Bernd Sösemann ist Leiter der der Arbeitsstelle für Kommunikationsgeschichte und angewandte Publizistik (AKiP) am Friedrich-Meinecke-Institutder Freien Universität Berlin. Er forscht vorrangig zu Medien, Propaganda und zur NS-Diktatur sowie zu Gesellschaften und Vereinen. Bernd Sösemann verfasste unter anderem eine Biographie des jüdischen Chefredakteurs Theodor Wolff, edierte dessen Werke in acht Bänden und publizierte eine zweibändige Dokumentation zur NS-Propaganda sowie zahlreiche Beiträge zu kultur- und kommunikationshistorischen Themen der Neueren und Neuesten Geschichte.

Weitere Informationen

Zeit und Ort

  • Donnerstag, 16. Juni 2016, um 18.00 Uhr.
  • Fritz Haber-Villa, Hittorfstr. 18, 14195 Berlin. U-Bahnhof Thielplatz (U3)

Kontakt

Prof. Dr. Bernd Sösemann, Friedrich-Meinecke-Institut der Freien Universität Berlin,
Telefon: 030 / 838-58448, E-Mail: bernd.soesemann@fu-berlin.de