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Über die Herkunft der Kunstwerke

Neue Weiterbildung im Bereich „Provenienzforschung“ vom 12. September bis 16. Dezember 2016 an der Freien Universität Berlin

Nr. 175/2016 vom 25.05.2016

Die Freie Universität Berlin bietet von September bis Dezember 2016 bundesweit die erste umfassende Weiterbildung in Deutschland zur Provenienzforschung an. Diese wissenschaftliche Richtung befasst sich mit der Herkunftsgeschichte von Kunstwerken und Kulturgütern und spielt unter anderem eine Rolle bei der Rückgabe der Werke an Besitzerinnen und Besitzer, die vom NS-Regime enteignet wurden. In vier Modulen werden theoretische und praktische Kenntnisse der Ziele und Methoden der Provenienzforschung vermittelt. Die behandelten Themen stehen in praxisnahem Bezug zu den Sammlungen der Kooperationspartner selbst: Berlinische Galerie, Stiftung Stadtmuseum Berlin, Zentralarchiv der Staatlichen Museen zu Berlin und Staatliche Kunstsammlungen Dresden. Die Teilnahmegebühr für alle vier Module beträgt 390 Euro. Die Anmeldung läuft online.

Da es bislang in Deutschland keine Aus- oder Fortbildung für dieses Gebiet gibt, schließt der Zertifikatslehrgang Provenienzforschung eine Lücke in den Tätigkeitsfeldern von Museen und Sammlungen. Die Provenienzforschung widmet sich der Erforschung der Herkunft und Geschichte von Objekten unterschiedlichster Gattungen; es geht beispielsweise um Gemälde, Skulpturen und Zeichnungen, aber auch um alltägliche Gebrauchsgegenstände wie Bücher, Möbel und Silber. Provenienzforschung gehört zum Methodenkanon der Kunstwissenschaft und schließt die Untersuchung des historischen Kontextes in seiner ganzen Breite ein.

Das Weiterbildungsprogramm richtet sich unter anderem an Sammlungsleiter, Kuratoren, Museologen, Volontärinnen und Volontäre aus allen Museumssparten, Kunsthändlerinnen und Kunsthändler und andere Vertreterinnen und Vertreter des Kunstmarkts sowie an freiberufliche Provenienzforscherinnen und -forscher, Beschäftigte von Museumsverbänden und Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Sammlungen. Teilnahmevoraussetzungen sind ein abgeschlossenes wissenschaftliches Hochschulstudium der Kunstgeschichte oder Museologie oder vergleichbare Qualifikationen sowie erste Praxiserfahrung.

Das Programm ist modular aufgebaut: Jedes der vier Module umfasst zwei Seminartage inklusive Exkursionen. Die Module sollten als Gesamtpaket gebucht werden. Der Besuch einzelner Module ist möglich, sofern ausreichend Plätze vorhanden sind.

Die Module vermitteln kompakt und anschaulich Wissen zu den Bereichen:

  • Ziele und Methoden der Provenienzforschung
  • Provenienzforschung und Nationalsozialismus
  • Entwicklung des Kunstmarktes von den 1920er bis in die 1940er Jahre
  • Recherchestrategien und Dokumentation
  • rechtliche Bestimmungen
  • Aufgaben der Archive in der Provenienzforschung

Das Lehrangebot vermittelt die Grundlagen, Terminologie und Methoden der Provenienzforschung durch aufeinander aufbauende Veranstaltungen und Praktika in Museen, Archiven und dem Kunsthandel. Die Teilnehmenden erlernen Rechercheverfahren, um die Herkunft und den Verbleib von Kunstwerken zu bestimmen und nachzuweisen. Zudem erhalten sie Einblick in die politische, juristische und moralisch-ethische Dimension der Provenienzforschung.

Ermöglicht wird diese Weiterbildung durch die finanzielle Förderung des Deutschen Zentrums Kulturgutverluste (Stiftung bürgerlichen Rechts), Magdeburg.

Zeit und Ort

  • Montag, 12. September 2016 bis Freitag, 16. Dezember 2016
  • Weiterbildungszentrum der Freien Universität Berlin sowie in den Sammlungen der Museen selbst.

Anmeldung

Anmeldung online unter: www.fu-berlin.de/sites/weiterbildung/weiterbildungsprogramm/pvf/pvf-module/pvf$pvm004-jp16.html

Kontakt

Ulrika Poock , Weiterbildungszentrum der Freien Universität Berlin, Telefon: 030 / 838-514 77, E-Mail: ulrika.poock@fu-berlin.de