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Migration und Arbeit

Vorlesungsreihe der Amnesty-International-Hochschulgruppe zu Menschenrechten auf dem globalisierten Arbeitsmarkt an der Freien Universität startet am 9. Juni

Nr. 161/2015 vom 04.06.2015

Die Lage der Menschenrechte in der globalisierten Arbeitswelt ist Thema einer Vorlesungsreihe der Amnesty-International-Hochschulgruppe der Freien Universität Berlin, die am 9. Juni 2015 beginnt. Expertinnen und Experten aus der Wissenschaft, der Flüchtlingshilfe und der Arbeitsvermittlung erörtern die Situation und die Rechte von arbeitenden Migranten. Im Mittelpunkt stehen Fragen nach den verschiedenen Ausprägungen der Migration – etwa Flucht, Armutsmigration oder das sogenannte Trafficking (Menschenhandel). Ferner geht es um die mediale Repräsentation von Migranten sowie um aktuelle Entwicklungen im Arbeitsrecht und auf dem Arbeitsmarkt. Ziel der Vorlesungsreihe ist es, auf Grundlage wissenschaftlich fundierter Analysen praktische Handlungsmöglichkeiten für Politik und Gesellschaft vorzustellen und zu diskutieren. Die Veranstaltungen in deutscher Sprache sind öffentlich, der Eintritt ist frei.

Alle Termine

9. Juni: Migration – What’s In a Name?

Dr. Bilgin Ayata (Freie Universität Berlin, Politikwissenschaft)

Vortrag über Begriffe wie Arbeitsmigration, Zwangsmigration, Binnenmigration, illegalisierte Migration, Trafficking, Flucht, Exil: Was genau steckt dahinter? Was unterscheidet die freiwillige Migration – etwa die Arbeitsmigration – von der unfreiwilligen Migration wie Flucht oder Zwangsmigration? Weshalb gilt in der Migrationsforschung und in der Politik die Armut nicht als ein Kriterium von unfreiwilliger Migration?

16. Juni: Zur medialen Repräsentation von Migrantinnen

Prof. Dr. Margreth Lünenborg (Freie Universität Berlin, Publizistik und Kommunikationswissenschaft)

„Ehrenmorde“, „Kopftuchmädchen“, „Zwangsprostitution“: In der medialen Repräsentation von Migrantinnen überwiegt das Bild des hilfsbedürftigen, weiblichen Opfers, oftmals kontrastiert zum „Vorbild“ der westlichen, emanzipierten Frau. Insbesondere die politische Berichterstattung greift auf stereotype Negativzuschreibungen zurück. Prof. Lünenborg präsentiert Ergebnisse der Medienforschung zur Repräsentation von Migrantinnen in Tageszeitungen sowie in Fernsehformaten.

23. Juni: Zum Recht auf Arbeit für Migrantinnen und Migranten

Anton Schünemann (ARRIVO Berlin, Ausbildungs- und Berufsinitiative zur Integration von Flüchtlingen in den Berliner Arbeitsmarkt)

Vortrag über die Integration von Flüchtlingen in den Berliner Arbeitsmarkt: ARRIVO vermittelt zwischen Migranten und Arbeitgebern und unterstützt die Beteiligten im gegenseitigen Arbeitsverhältnis. Die Initiative kooperiert mit Flüchtlings- und Rechtsberatungsstellen, Wirtschaftsverbänden und –vertretungen sowie Schulungs- und Ausbildungszentren. Der Vortrag richtet sich an alle Interessierten, die selbst schon Erfahrungen auf diesem Gebiet gesammelt haben – etwa weil sich bisher vom Arbeitsmarkt ausgeschlossen sind –, und die sich als Arbeitgeber engagieren wollen.

30. Juni: Migrantinnen und Migranten auf dem Arbeitsmarkt und als Existenzgründer – Theorie und Praxis

Asma Sarraj-Herzberg (Beraterin bei der Arbeiterwohlfahrt und der Heinrich-Böll-Stiftung)

Vortrag über den rechtlichen Rahmen zur Arbeit von Migranten, insbesondere zum Aufenthalts-, Arbeits-, Sozial- und Arbeitsschutzrecht sowie über praktische Perspektiven: Wie kann der Arbeitsmarktzugang für Asylbewerber im laufenden Asylverfahren und für Geduldete erleichtert werden? Welche aufenthaltsrechtlichen Hürden gibt es für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge, die eine Berufsausbildung absolvieren wollen? Wie können ausländische Berufsqualifikationen besser anerkannt werden?

Weitere Informationen

Zeit und Ort

  • vom 9. bis 30. Juni jeweils dienstags von 18.00 bis 20.00 Uhr
  • Seminarzentrum der Freien Universität Berlin, Raum L 116, Otto-von-Simson-Str. 26, 14195 Berlin-Dahlem, U-Bahnhof Dahlem-Dorf oder Thielplatz (U3)

Kontakt

Benedikt Walker, Amnesty International Hochschulgruppe Freie Universität Berlin, E-Mail: jpwalker@zedat.fu-berlin.de, gruppe@amnesty-fu-berlin.de

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