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Tierschutz in der medizinischen Forschung

Neue Vortragsreihe startet am 24. September – Kooperation zwischen Freier Universität Berlin, Charité – Universitätsmedizin Berlin und Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin Berlin-Buch

Nr. 311/2014 vom 10.09.2014

Die Herausforderungen des Tierschutzes in der medizinischen Forschung stehen im Mittelpunkt einer neuen öffentlichen Vortragsreihe mit Diskussion, die am 24. September im Botanischen Museum der Freien Universität Berlin beginnt. Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler geben Einblicke in die medizinische Forschung und stellen Alternativmethoden sowie tierschonende Arbeitstechniken an praxisrelevanten Beispielen vor. Bei der Veranstaltung wirken die Freie Universität Berlin, die Charité – Universitätsmedizin Berlin und das Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin in Berlin-Buch zusammen. Prof. Dr. Grüters-Kieslich, Dekanin der Charité – Universitätsmedizin Berlin und der Landestierschutzbeauftragte von Berlin, Prof. Dr. Spielmann, haben ihr Kommen angekündigt. Die Reihe soll künftig alljährlich stattfinden; der Eintritt ist frei. Um formlose Anmeldung wird gebeten: anja.kraemer@fu-berlin.de.

Ganz im Sinne des sogenannten 3R-Prinzips von Reduzierung der notwendigen Tierzahlen eines Versuchs (reduction), Verminderung der Belastung eines Versuchstieres (refinement) und vollständiger Ersatz eines Versuchs (replacement) wird gezeigt, in welchen Bereichen Tierversuche bereits reduziert werden können oder wo auf Ersatzmethoden zurückgegriffen werden kann. Ebenso wird thematisiert, in welchen Bereichen der medizinischen Forschung auf Tierversuche zurzeit noch nicht verzichtet werden kann.

Die diesjährige Veranstaltung widmet sich der Forschung zu Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems. Professorin Johanna Plendl vom Institut für Veterinär-Anatomie der Freien Universität Berlin stellt in ihrem Vortrag „In-vitro-Modelle der Bildung von Blutgefäßen“ die komplexen zellulären und molekularen Mechanismen vor, die der Gefäßbildung zugrunde liegen. Sie erläutert, wie diese in Zellkulturen untersucht werden, ohne auf Tierversuche zurückgreifen zu müssen. Die Bildung von Blutgefäßen ist eine Voraussetzung für jede Form von Wachstum, sei dies physiologisch, wie im sich entwickelnden Embryo oder krankhaft, wie zum Beispiel bei Tumoren.

Privatdozent Dr. Ralf Dechend vom Experimental and Clinical Research Center (ECRC), das die Charité – Universitätsmedizin Berlin und das Max-Delbrück-Centrum Berlin-Buch gemeinsam betreiben, hält einen Vortrag über neue Therapieoptionen für Hypertonie-bedingten Organschaden. Ein besonderes Problem ist der auch mit mehreren Medikamenten nicht normalisierbare maligne Bluthochdruck. Diese Patienten haben ein erhöhtes Risiko für Nierenversagen, Herzinfarkt und Schlaganfall. Ferner ist der Bluthochdruck in der Schwangerschaft – die Präeklampsie – die häufigste Ursache für Erkrankung und Tod von Mutter und ungeborenem Kind. Forschung dazu erfolgt an Zellen von Niere, Gefäßen und Plazenta, aber auch an Tiermodellen (Ratten) mit genetisch bedingtem Bluthochdruck.

Die Pharmakologie-Professorin Dr. Monika Schäfer-Korting, Erste Vizepräsidentin der Freien Universität Berlin, lädt alle interessierten Teilnehmer zu einer Diskussion über die Vorträge ein.

Zeit und Ort

  • Mittwoch, den 24. September 2014 von 19.00 – ca. 20.45 Uhr
  • Freie Universität Berlin, Blütensaal im Botanischen Museum, 2. OG, Königin-Luise-Straße 6 - 8, 14195 Berlin

Weitere Informationen

Professorin Dr. Monika Schäfer-Korting, Erste Vizepräsidentin der Freien Universität Berlin, Telefon: 030 / 838 73113, E-Mail: vp1@fu-berlin.de