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Wissenschaftlerin der Freien Universität mit Best Paper Award des Verbands der Hochschullehrer für Betriebswirtschaft geehrt

Prof. Dr. Elke Schüßler und Mitautoren für Studie über Gründe des Scheiterns von UNO-Klimakonferenzen ausgezeichnet

Nr. 223/2014 vom 19.06.2014

Die Wirtschaftswissenschaftlerin Prof. Dr. Elke Schüßler von der Freien Universität ist für ihre Publikation über die Gründe des Scheiterns von UNO-Klimakonferenzen mit dem Best Paper Award des Verbands der Hochschullehrer für Betriebswirtschaft e. V. geehrt worden. Die in der renommierten Zeitschrift Academy of Management Journal veröffentlichte Arbeit sei wissenschaftlich herausragend und international sichtbar, erklärte der Verband. Die Juniorprofessorin für Organisationstheorie an der Freien Universität hatte gemeinsam mit Associate-Professor Charles-Clemens Rüling von der Grenoble Ecole de Management und Dr. Bettina Wittneben, Klimaforscherin an der University of Oxford, die UNO-Klimakonferenzen der Jahre 1995 bis 2011 aus organisationssoziologischem Blickwinkel ausgewertet.

Die Autoren hatten insbesondere die Ursachen für das Scheitern der Klimakonferenz 2009 in Kopenhagen analysiert. Die Arbeit trägt den Titel „On Melting Summits: The Limitations of Field configuring Events as Catalysts of Change in Transnational Climate Policy“ (Schmelzende Gipfel: Die Grenzen feldkonfigurierender Ereignisse als Katalysatoren des Wandels in grenzüberschreitender Klimapolitik).

Ein wichtiger Grund für die Schwierigkeit, bei den Klimakonferenzen zu Ergebnissen zu kommen, ist der Studie zufolge die zunehmende Komplexität des verhandelten Themas. So werde das Feld der Klimapolitik immer größer und vielfältiger, und die Verhandlungsinhalte würden technischer und komplexer. Diese Veränderungen hätten sich strukturell in der Organisation und Dynamik der Konferenzen niedergeschlagen, analysieren die Autoren. Ein Austausch finde nun zumeist nur noch innerhalb bestimmter Gruppen von Akteuren statt und ein gemeinsames Verständnis von Problemen und Lösungen sei kaum noch zu erzielen. Zudem sei das häufige Tagen für viele der Verhandlungsteilnehmer selbst zu einer Routinetätigkeit geworden, die ihr eigenes Handeln im Klimapolitikfeld ermöglicht und legitimiert. Statt wie in den frühen Phasen des Klimapolitikfelds neue Regulierungen herbeizuführen trügen die Klimakonferenzen mittlerweile deshalb eher dazu bei, den Status quo zu festigen.

Aufbauend auf ihrer Forschung zu feldkonfigurierenden Ereignissen in der Klimapolitik leitet Professorin Schüßler derzeit ein von der DFG unterstütztes wissenschaftliches Netzwerk, um zusammen mit nationalen und internationalen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern der BWL, Soziologie und Wirtschaftsgeographie das theoretische und methodische Potenzial dieses neuen Forschungsfelds zu diskutieren.

Weitere Informationen

Prof. Dr. Elke Schüßler, Juniorprofessorin für Organisationstheorie an der Freien Universität Berlin, Telefon: 030 / 838-56807, E-Mail: elke.schuessler@fu-berlin.de

Literatur

Academy of Management Journal, Februar 2014, Heft 57:140–171

Im Internet

http://wikis.fu-berlin.de/display/fce/About+the+Network