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Let's talk about Green Economy!

Kommunikationsplattform zu Care, Gender und Green Economy geht an den Start

Nr. 068/2014 vom 28.02.2014

Die Einbindung von Sorgearbeit (Care) und Genderaspekten in die Forschung zur sogenannten Green Economy ist das Ziel einer neuen Internet-Plattform. Das von Wissenschaftlerinnen der Freien Universität, dem Verein LIFE e. V. und der Leuphana Universität Lüneburg betriebene Angebot www.cage-online.de vereint Homepage, Forum, Blog und Informationen. Die Plattform soll den Aufbau eines Netzwerks von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern sowie Experten und Praktikern unterstützen. Sie können dort Informationen austauschen und zu Diskussionen über die Integration der Care- und Genderperspektive in ökonomische Forschung angeregt werden.

Green Economy wird in den vergangenen Jahren als Lösung für multiple Krisen und Missstände diskutiert, etwa zum Klimawandel, zu Finanzkrisen, zur Beseitigung von Armut und Hunger und zum Umgang mit einer Verknappung von Ressourcen. Kritisiert werden die Konzepte vor allem wegen ihrer Botschaft – „Weiter so, nur grüner“ – und wegen des damit verbundenen Festhaltens am Wirtschaftswachstum. Kritiker fordern stattdessen, die menschlichen Bedürfnisse zur Sicherung der gesellschaftlichen und natürlichen Lebensgrundlagen in den Mittelpunkt des Wirtschaftens zu stellen. Dies würde bedeuten, unbezahlte sorgende und pflegende Tätigkeiten für Mensch und Natur (Care) in die Konzepte zur Green Economy zu integrieren.

Bis heute ist es allerdings kaum gelungen solchen Analysen, Argumenten und Forderungen in den wissenschaftlichen, politischen und ökonomischen Debatten und Konzepten zu Green Economy Raum zu verschaffen. Mit der Wissens- und Kommunikationsplattform wollen die Initiatorinnen des Projekts innovative Ansätze herausarbeiten und kommunizieren, um diese für wissenschaftliche Impulse und gesellschaftliche Veränderungen nutzbar zu machen. Die Betreiberinnen von cage-online.de rufen zur Beteiligung an diesen Diskussionen auf.

Die Debatten über Care, Gender und Green Economy sollen aber nicht nur im virtuellen Raum stattfinden. Auf Workshops im Juni und Juli und bei einer Konferenz im Oktober werden Akteure aus Wissenschaft und der Praxis über verschiedene Ansätze, Leerstellen und Visionen diskutieren. Informationen über diese und weitere Termine finden sich auf der Plattform.

Das Projekt ist ein vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördertes Verbundvorhaben, das von LIFE – Bildung Umwelt Chancengleichheit e. V. und der Freien Universität Berlin gemeinsam mit Expertinnen der Leuphana Universität Lüneburg organisiert wird. Das Vorhaben zielt auf den Ausbau innovativer Forschungskooperationen zu den Aspekten Gender und Care in den Wirtschafts-, Umwelt- und Naturwissenschaften. Angestrebt wird damit auch die Stärkung der Netzwerktätigkeit im Förderbereich „Strategien zur Durchsetzung von Chancengerechtigkeit für Frauen in Bildung und Forschung“.

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