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Linguistik-Fachliteratur kostenfrei zugänglich machen

Deutsche Forschungsgemeinschaft fördert Open-Access-Publikationsreihe mit mehr als 575.000 Euro

Nr. 012/2014 vom 15.01.2014

Ein Publikationsvorhaben unter der Leitung der Linguisten Prof. Dr. Stefan Müller von der Freien Universität Berlin und Martin Haspelmath vom Max-Planck-Institut für evolutionäre Anthropologie wird von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) mit mehr als 575.000 Euro gefördert. Bei dem Projekt „Language Science Press“ sollen bis 2016 mehr als 100 Bücher aus verschiedenen Bereichen der Linguistik in mehreren Reihen veröffentlicht werden. Hinter dem Vorhaben steht eine Gemeinschaft von knapp 400 renommierten Linguisten aller Kontinente, die sich seit August 2012 auf Initiative Stefan Müllers zusammengeschlossen haben, um sich von Wissenschaftsverlagen unabhängig zu machen.

Wie die DFG mitteilte, wurde der Antrag von Stefan Müller und Martin Haspelmath als einer von zwei im Programm „Wissenschaftliche Monographien und monographische Serien im Open Access“ bewilligt.

Mit dem Geld soll etwa eine Infrastruktur aufgebaut werden, mithilfe derer die Wissenschaftler-Gemeinschaft Open-Access-Publikationen erstellen und verwalten kann. „Die Plattform, die wir entwickeln wollen, wird mehrere linguistische Reihen mit minimalen Kosten betreiben“, erläutert Stefan Müller. Neben der Begutachtung, die ohnehin von der wissenschaftlichen Gemeinschaft vorgenommen wird, wollen die Beteiligten traditionell teure und zeitaufwendige Aufgaben wie das Korrekturlesen und das Setzen übernehmen. Hierfür soll eine Art Anreizsystem genutzt werden, bei dem Mitglieder Punkte für erledigte Arbeiten erhalten.

Zudem wollen Müller und Kollegen technische Standards setzen: Auch wenn der größte Teil der Software für die Produktion linguistischer Bücher vorhanden ist, müssen formale Anforderungen gelöst werden. Dazu zählt etwa die E-Book-Umwandlung spezieller Textverarbeitungsdateien mit linguistischen Sonderzeichen, komplexen Grafiken und Beispielsätzen aus Sprachen mit anderen Schriftsystemen wie Arabisch und Hebräisch.

Weitere Informationen

Prof. Dr. Stefan Müller, Institut für Deutsche und Niederländische Philologie, Telefon (030) 838-52973; E-Mail: stefan.mueller@fu-berlin.de

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