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Israelische Arabistik-Professorin Sarah Stroumsa erhält Forschungspreis der Alexander-von-Humboldt-Stiftung für Forschungsprojekt an Freier Universität Berlin

Wissenschaftlerin zählt zu den einflussreichsten Experten auf Gebiet von Philosophie und religiösem Gedankengut in der islamischen Welt des Mittelalters

Nr. 16/2013 vom 01.02.2013

Die renommierte israelische Arabistik-Professorin Sarah Stroumsa erhält einen Forschungspreis der Alexander-von-Humboldt-Stiftung. Gastgeberin des damit verbundenen Forschungsaufenthaltes in Deutschland ist die Islamwissenschaftlerin Prof. Dr. Sabine Schmidtke von der Freien Universität Berlin. Professor Stroumsa lehrt am Department of Jewish Thought und am Department of Arabic Language and Literature der Hebrew University of Jerusalem. Sie zählt zu den einflussreichsten Wissenschaftlern auf dem Gebiet von Philosophie und religiösem Gedankengut in der islamischen Welt des Mittelalters.

An der Freien Universität wird Sarah Stroumsa an einem Werk über die Geschichte und Philosophie jener Teile der Iberischen Halbinsel arbeiten, die zwischen dem 8. und 15. Jahrhundert muslimisch beherrscht wurden und unter dem Namen al-Andalus bekannt sind. Sie wird dabei die jüdische, muslimische und christliche Sicht und deren gemeinsame intellektuelle Geschichte vom 8. bis 12. Jahrhundert in den Blick nehmen. Dieser interdisziplinäre Ansatz bei der Erforschung der Geistesgeschichte des Islam kennzeichnet auch die Arbeitsweise der von Professorin Schmidtke geleiteten Research Unit Intellecutal History of the Islamicate World.

Sarah Stroumsa, Jahrgang 1950, studierte Arabische Sprache und Literatur sowie Nahoststudien an der Hebrew University of Jerusalem und der Ecole Pratique des Hautes Etudes in Paris (Sciences Religieuses). Im Jahr 1984 wurde sie mit summa cum laude an der Hebrew University promoviert, an der sie seither lehrt. Seit 2003 hat sie die „Alice and Jack Ormut Professor of Arabic Studies“ inne. Von 2008 bis 2012 amtierte sie als Rektorin der Hebrew University; sie war die erste Frau in dieser Funktion. Während ihrer Amtszeit setzte sie sich für die Intensivierung der Kooperation zwischen der Hebrew University und der Freien Universität ein. Sarah Stroumsa forschte und lehrte an zahlreichen Universitäten und Institutionen in den USA und in Europa. Sie ist Autorin zahlreicher Bücher und Artikel, ferner ist sie an der Herausgabe mehrerer Fachzeitschriften beteiligt. Sarah Stroumsa kooperiert im Rahmen des politisch Möglichen mit palästinensischen Wissenschaftlern.

Mit dem Humboldt-Forschungspreis zeichnet die Alexander-von-Humboldt-Stiftung seit 1972 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus, deren grundlegende Entdeckungen, Erkenntnisse oder neue Theorien das eigene Fachgebiet nachhaltig geprägt haben. Die Ehrung ist mit 60.000 Euro dotiert. Die Preisträger sind eingeladen, in einem selbst gewählten Projekt in Deutschland in Kooperation mit Fachkollegen für einen Zeitraum von bis zu einem Jahr zu forschen.

Die Freie Universität ist deutschlandweit die beliebteste Universität für ausländische Stipendiaten und Preisträger der Alexander-von-Humboldt-Stiftung. Zwischen 2007 und 2011 haben 286 Wissenschaftler Forschungsaufenthalte an der Freien Universität verbracht. Mitte Januar wurde die Universität für ihr innovatives Konzept im Umgang mit ihren Forscher-Alumni als eine von drei Hochschulen bundesweit von der Alexander-von-Humboldt-Stiftung ausgezeichnet.

Weitere Informationen

Prof. Dr. Sabine Schmidtke, Direktorin der Research Unit Intellectual History of the Islamicate World,  Freie Universität Berlin, Telefon: 030 / 838-52487, E-Mail: sabineschmidtke@gmail.com

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