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„Sicher im Kiez“ im Wettbewerb der „Initiative Hauptstadt Berlin“ mit dem Sonderpreis ausgezeichnet

Projekt von Heather Cameron, Professorin für Integrationspädagogik der Freien Universität, gilt als eines der überzeugendsten Integrationsprojekte Berlins

Nr. 244/2012 vom 04.09.2012

Das an der Freien Universität Berlin angesiedelte Projekt „Sicher im Kiez“ ist im Wettbewerb „5. Hauptstadtpreis für Integration und Toleranz“ mit dem erstmals verliehenen Sonderpreis ausgezeichnet worden. Heather Cameron, Professorin für Integrationspädagogik der Freien Universität und Initiatorin sowie Leiterin des Projekts, nahm den mit 5.000 Euro dotierten Preis bei einem Festakt im Atrium der Deutschen Bank Unter den Linden in Berlin-Mitte entgegen. Überreicht wurde er von Schauspielerin und Moderatorin Collien Ulmen-Fernandes. Sie selbst wurde für ihr soziales Engagement mit dem 2012 erstmals verliehenen Ehrenpreis der Initiative ausgezeichnet. Damit war die Aufgabe verbunden, eines der 60 eingereichten Projekte gesondert zu prämiieren.

„Kinder haben gute Ideen, wie deren Schulen und Kieze verbessert werden könnten und wollen sich gesellschaftlich engagieren“, sagte Prof. Dr. Heather Cameron. „Wir freuen uns, mit diesem Preis Aufmerksamkeit zu erhalten und damit vielleicht auch andere deutsche Städte für das Programm gewinnen zu können.“ Das 2009 gegründete Präventionsprojekt „Sicher im Kiez“ ist eine Kooperation der Freien Universität Berlin, des von Heather Cameron gegründeten Vereins „Boxgirls International“ und des Malteser Familienzentrums „Manna“. Es richtet sich in erster Linie an Grundschulen. Ziel ist es, die Stärken und Chancen von Kindern und Jugendlichen fördern und sie zu bürgerschaftlichem Engagement und Partizipation in ihrem Kiez zu motivieren.

„Sicher im Kiez“ bietet Projektwochen in Schulen an, in der die Teilnehmenden über die Sicherheit in ihrem  Kiez nachdenken und Ideen entwickeln, wie sie diese für sich verbessern können. Zur Projektwoche zählt neben der Produktion eigener Videos auch das körperintensive Lernen: Boxtraining vermittelt den Kindern und Jugendlichen einen ersten Zugang zum Thema Sicherheit. Das Projekt wird von der Jugend- und Familienstiftung des Landes Berlin unterstützt.

Prof. Dr. Heather Cameron setzt sich ein für eine praxisbezogene Lehre, die Sport, Integration und Chancengleichheit der Geschlechter miteinander verknüpft. Studierende des Fachbereichs Erziehungswissenschaft und Psychologie werden in Projekte wie „Sicher im Kiez“ eingebunden und lernen so, wie genderspezifische Jugendarbeit in der Realität funktionieren kann. Das „Sicher im Kiez“-Projekt ist eines von vielen wissenschaftlichen Initiativen, mit denen sich die britisch-kanadische Wissenschaftlerin an der Freien Universität zugunsten gesellschaftlicher Innovationen Teilhabe engagiert: 2010 wurde sie vom Deutschen Hochschullehrerverband wurde zur „Hochschullehrerin des Jahres“ gewählt und als „Ashoka Fellow“ ausgezeichnet. Ihr Projekt „Boxgirls“ wurde im gleichen Jahr von Bundeskanzlerin Angela Merkel im Wettbewerb „startsocial“ mit einem Sonderpreis prämiiert. Seit 2012 gehört die Bildungswissenschaftlerin einem Expertenkreis an, den Bundeskanzlerin Angela Merkel im Zusammenhang mit dem von ihr initiierten Projekt „Zukunftsdialog“ berufen hat. Im Mittelpunkt stehen dabei die drei Themen künftiges Leben, Lernen und Zusammenleben in Deutschland.

Den Wettbewerb um den Hauptstadtpreis für Integration und Toleranz rief die Initiative Hauptstadt Berlin e. V. (IHB) 2007 mit dem Ziel ins Leben, das bürgerschaftliche Engagement für Integration und Toleranz in der Stadt zu fördern. Der jährlich verliehene Hauptstadtpreis steht unter der Schirmherrschaft von Staatsministerin Prof. Dr. Maria Böhmer, Beauftragte der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration; er zählt heute zu den bedeutendsten Integrationspreisen Deutschlands. Zu den Jury-Mitgliedern zählen unter anderem Prof. Dr. Christoph Stölzl, Senator a. D., die Juristin und Autorin Seyran Ates und Suat Bakir, Geschäftsführer der Türkisch-Deutschen Handelskammer (TD-IHK).

Die IHB wurde 1990 gegründet und setzt sich ein für eine weltoffene Metropole Berlin. Die gesellschaftspolitische Debatte um Migration und Integration begleitet sie mit ihrem Veranstaltungsprogramm und ausgewählten Projekten.

Rund 60 Projektträger und Initiativen haben sich in diesem Jahr am Wettbewerb um den mit insgesamt 20.000 Euro dotierten Hauptstadtpreis für Integration und Toleranz beteiligt. Den ersten Preis erhielt das Jugendmusikprojekt „Kingz of Kiez“, zweiter Preisträger sind die „Schülerpaten Berlin e. V.“ für ihr kostenloses Nachhilfeangebot für arabisch-stämmige Jugendliche; den dritten Preis erhielten die Projekte „(Zweite) Heimat Neukölln“ und „Route 44“ des Vereins Kultur bewegt e. V, die interkulturelle Stadtteilführungen anbieten.

Im Internet

Weitere Informationen

  • Josef Hofman, Projektkoordination „Sicher im Kiez“, Freie Universität Berlin, Fachbereich Erziehungswissenschaft und Psychologie, Arbeitsbereich Integrationspädagogik,
    Telefon 030 / 838-54833, E-Mail: josef.hofman@fu-berlin.de
  • Britta Renz, Initiative Hauptstadt Berlin e.V.,
    Telefon 030 / 671 10 16, E-Mail: service@initiative-hauptstadt.de