Springe direkt zu Inhalt

Literatur und Architektur der Moderne

Neue Emmy-Noether-Forschergruppe wird an der Freien Universität mit rund einer Million Euro gefördert

Nr. 108/2012 vom 03.05.2012

Die Nachwuchswissenschaftlerin Dr. Julia Weber, die am Peter-Szondi-Institut für Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft und am Exzellenzcluster „Languages of Emotion“ der Freien Universität Berlin über die Interaktion zwischen Literatur und Architektur forscht, wird in den kommenden fünf Jahren von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert. Weber bekam den Zuschlag für die Gründung einer Emmy-Noether-Forschergruppe zum Thema „Bauformen der Imagination: Literatur und Architektur der Moderne“. Das Projekt wird mit rund einer Million Euro gefördert.

„Besonders in der Moderne tritt die Architektur als gesellschaftliche Theorie und Praxis in eine kommunikative Spannung mit den bildenden Künsten und der Literatur“, sagt Julia Weber. Sie wird sich im Rahmen der Emmy-Noether-Forschergruppe unter anderem der Frage widmen, wie Architektur nicht nur Räume strukturiert, sondern je nach historischem Kontext auch Wissensordnungen und Wahrnehmungsweisen unterschiedlich prägt.

Im Mittelpunkt der Betrachtung stehen die Zeit um 1800 und damit der Übergang vom Barock zum Klassizismus sowie die Zeitspanne von 1910 bis 1935. Die Forschergruppe untersucht in beiden Phasen die Annäherungen zwischen Literatur- und Architekturästhetik und fragt nach deren Wechselwirkungen. Dafür untersucht die Gruppe nicht nur den Austausch von politischen, architektonischen und ästhetischen Ideen zwischen Architekten, Architekturkritikern und Schriftstellern. Sie befragt auch die literarischen Texte selbst: „Fiktionale Architekturen“, so Julia Weber, „spielen bei Bau- und Planungsprozessen praktizierender Architekten oftmals eine größere Rolle, als dies gemeinhin angenommen wird. Wir wollen auch zeigen, welches analytische und kritische Potenzial die Literatur für die Architekturästhetik bietet.“

Ziel des Emmy-Noether-Programms der Deutschen Forschungsgemeinschaft ist es, jungen Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftlern einen Weg zu früher wissenschaftlicher Selbstständigkeit zu eröffnen. Promovierte Forscherinnen und Forscher erwerben im Rahmen der in der Regel fünfjährigen Förderung und der Leitung einer eigenen Nachwuchsgruppe die Befähigung zum Hochschullehrer.

Weitere Informationen

Dr. Julia Weber, Peter-Szondi-Institut für Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft der Freien Universität Berlin, Telefon: 030 / 838-57196, E-Mail: julia.weber@fu-berlin.de