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Doppelt ausgezeichnet

Chemiker Dr. Christian Hackenberger von der Freien Universität Berlin erhält bundesweit wichtigsten Preis für den wissenschaftlichen Nachwuchs

Nr. 71/2011 vom 16.03.2011

Der Chemiker Dr. Christian Hackenberger von der Freien Universität Berlin erhält gleich zwei Auszeichnungen, darunter den bundesweit wichtigsten Preis für den wissenschaftlichen Nachwuchs der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG). Der mit 16.000 Euro dotierte Heinz-Maier-Leibnitz-Preis wird am 9. Mai in Berlin verliehen. Die Gesellschaft Deutscher Chemiker (GDCh) zeichnet Christian Hackenberger zudem mit dem ADUC-Jahrespreis für Habilitanden 2010 aus. Er ist mit 2.500 Euro dotiert.

Wie die DFG in Bonn mitteilte, ist Christian Hackenberger einer von sechs jungen Wissenschaftlern, die den Heinz-Maier-Leibnitz-Preis erhalten. Der 34-Jährige war einer von 145 Nominierten, der damit höchsten Zahl an vorgeschlagenen Wissenschaftlern in der 33-jährigen Geschichte dieses renommierten Preises. Die aus Mitgliedern der DFG und des Bundesforschungsministeriums gebildete Jury erklärte zur Begründung, Hackenberger zähle zu den am meisten erfolgversprechenden deutschen Nachwuchswissenschaftlern der Bioorganischen Chemie. Vor allem mit seinen Arbeiten zur chemischen Methodenentwicklung habe er sich binnen kurzer Zeit international einen Namen gemacht. Die von ihm entwickelte „Staudinger-Phosphitligation“ erleichtere die gezielte Verknüpfung von Proteinen mit organischen Substanzen, die eines der größten Probleme der Biologischen Chemie darstelle. Weiter hieß es, Hackenbergers Forschungen hätten große Bedeutung bis weit in die Lebenswissenschaften hinein und ein hohes Anwendungspotenzial, da auch Proteine für medizinische Anwendungen oft modifiziert werden müssten.

Christian Hackenberger studierte an den Universitäten Freiburg und Madison/Wisconsin (USA). Er promovierte im Jahr 2003 an der RWTH Aachen. Nach einem Postdoktorat am Massachusetts Institute of Technology (MIT) in Cambridge (USA) wechselte er 2005 an die Freie Universität Berlin, an der er eine eigene Arbeitsgruppe im Emmy Noether-Programm der DFG leitet und sich Anfang 2011 habilitierte. Seit Kurzem werden seine Arbeiten auch als erste Forschungsgruppe überhaupt von der Böhringer-Ingelheim Stiftung im Perspektiven-Programm „Plus 3“ gefördert. Seit 2008 ist Hackenberger Sprecher des integrierten Graduiertenkollegs „Multivalenz in Chemie und Biochemie“ im Sonderforschungsbereich 765 der Freien Universität.

Der Heinz-Maier-Leibnitz-Preis wird seit 1977 jährlich vergeben. Die Auszeichnung ist der DFG zufolge Anerkennung und zugleich Ansporn, die wissenschaftliche Laufbahn geradlinig weiterzuverfolgen. Benannt ist sie nach dem Physiker und ehemaligen DFG-Präsident Professor Heinz Maier-Leibnitz, der in diesem Jahr seinen 100. Geburtstag gefeiert hätte.

Die Arbeitsgemeinschaft Deutscher Universitätsprofessoren und -professorinnen für Chemie (ADUC) wurde 1897 als Verband der Laboratoriumsvorstände an deutsche Hochschulen gegründet. Seit 1999 ist sie eine Arbeitsgemeinschaft in der Gesellschaft Deutscher Chemiker. Der ADUC-Jahrespreis würdigt jährlich bis zu drei Habilitanden aus allen Gebieten der Chemie für besonders originelle und wissenschaftlich bedeutende Publikationen.

Weitere Informationen

Dr. Christian Hackenberger, Institut für Chemie und Biochemie der Freien Universität Berlin, Telefon: 030 / 838-52451, E-Mail: hackenbe@chemie.fu-berlin.de