Globale Produktion und Mindestarbeitsstandards – (k)ein Widerspruch?
Vortragsreihe im Rahmen des Netzwerk-Forums am Fachbereich Wirtschaftswissenschaft der Freien Universität Berlin startet am 3. November
Nr. 328/2010 vom 29.10.2010
Wie gelingt es sozial verantwortlich handelnden Unternehmen, die auf dem globalen Markt produzieren und agieren, ihrem Anspruch auf Einhaltung von Mindestarbeitsstandards gerecht zu werden? Welche Probleme ergeben sich im Management, welche Rolle haben Betriebsräte und Gewerkschaften? Mit diesen und weiteren Fragen beschäftigt sich das „Netzwerk-Forum“, eine Vortragsreihe am Fachbereich Wirtschaftswissenschaft der Freien Universität, die am 3. November beginnt. Die Veranstaltungen sind öffentlich, der Eintritt frei.
Seit Jahren gelten in den meisten Ländern „Mindestarbeitsstandards“, auch in jenen der sogenannten Dritten Welt. Hierunter versteht man etwa das grundsätzliche Verbot von Kinder- und Zwangsarbeit sowie von Diskriminierung. Außerdem fällt hierunter die Erlaubnis für Arbeitnehmer, sich in freien Gewerkschaften zu organisieren. Unzählige Aktionen und Dokumentationen – nicht selten initiiert von Nicht-Regierungsorganisationen – haben dagegen gezeigt, dass die Praxis hiervon oft weit entfernt ist. Einige Unternehmen sind jedoch mit ihrer Praxis anderen voraus.
Das von Prof. Dr. Jörg Sydow vom Institut für Management der Freien Universität Berlin in Zusammenarbeit mit Dr. Michael Fichter vom Otto-Suhr-Institut für Politikwissenschaft organisierte Netzwerk-Forum beschäftigt sich mit diesem Thema. Den Auftakt bildet am Mittwoch, 3. November 2010, ein Vortrag von Anne Francken. Sie ist im Personalbereich der BASF Ludwigshafen tätig und stellt das Verbundmodell des Unternehmens zur globalen Sozialpartnerschaft vor. Im Anschluss an die insgesamt fünf Vorträge besteht jeweils die Gelegenheit zur Diskussion.
Das Netzwerk-Forum findet in unregelmäßigen Abständen, jeweils mittwochs von 18.00 bis 20.00 Uhr, im Hörsaal 105 des Fachbereichs Wirtschaftswissenschaft der Freien Universität Berlin in der Garystr. 21 in Dahlem, statt (U-Bhf. Thielplatz, U 3, oder Bus 111).
Termine
- 3.11.2010 Anne Francken, HR Policies BASF SE Ludwigshafen: Integrierte Produktionsnetzwerke: Das BASF-Verbundmodell und globale Sozialpartnerschaft
- 10.11.2010 Burkhard Remmers, Leiter der Unternehmenskommunikation, Mitglied im Führungskreis von Wilkhahn: Soziale Verantwortung in mittelständischen Produktionsnetzwerken – Das Beispiel Wilkhahn
- 15.12.2009 Sarah Bormann, weed, PC global, cora: NGOs und verantwortliche globale Produktion
- 19.01.2011 Frank Schmidt-Hullmann, Leiter der Abteilung Internationales und Europäische Baupolitik, IG BAU: Arbeitspolitik bei internationalen (Bau-) dienstleistungsunternehmen
- 09.02.2011 N.N., Europäischer Betriebsrat / World Employee Committee Daimler AG: Internationale Arbeitspolitik in einem globalen Automobilunternehmen