Springe direkt zu Inhalt

Vorlesungsreihe „Denkräume der Philologie“

Öffentliche Vorlesungen ab dem 15. Oktober 2009 jeden Donnerstag an der Freien Universität Berlin

Nr. 273/2009 vom 14.10.2009

Im Rahmen des für die Öffentlichkeit zugänglichen Programms „Offener Hörsaal“ findet im Wintersemester 2009/10 eine Vorlesungsreihe zum Thema „Denkräume in der Philologie“ statt. Die Veranstaltungen werden organisiert von der Friedrich Schlegel Graduiertenschule für literaturwissenschaftliche Studien, die konzeptionelle Leitung liegt bei Professor Peter-André Alt. Professor Alt spricht in der Auftaktveranstaltung am 15. Oktober 2009 um 16 Uhr über das Thema „Exemplum – Historizität – Tradition. Über die Erkenntniswege der Philologie“. Der Eintritt zu allen Vorlesungen ist frei, eine Anmeldung nicht erforderlich.

Ein gemeinsames Merkmal der Geisteswissenschaften besteht darin, dass sie es mit komplexen Texten zu tun haben, die nicht immer einfach verständlich sind. Als Wissenschaft, die Texte tradiert, kommentiert und interpretiert, kann die Philologie als eine geisteswissenschaftliche Schlüsseldisziplin verstanden werden. Neben der Literaturwissenschaft sind auch Philosophie, Historiographie, Kunstgeschichte, Ethnologie und Religionswissenschaft auf philologische Erkenntnisse angewiesen.

Die Vorlesung wird das intellektuelle Selbstverständnis philologischer Arbeit beleuchten und nach dem Beitrag fragen, den die Philologien zum Verständnis moderner Lebenswelten und kultureller Identitäten leisten können. Das an der Freien Universität Berlin angebotene Programm schließt Vorträge zum Charakter der philologischen Erkenntnis ebenso ein wie Überlegungen zum Verhältnis von Literatur- und Kulturwissenschaft, zur philologischen Methode, zu Maximen der Interpretation, zur Geschichte der Philologien, zur europäischen, asiatischen und arabischen Kulturwelt und ihrem Verhältnis zur Literatur(-wissenschaft).

Die Vorlesungsreihe führt Wissenschaftler aus dem Spektrum der europäischen und außereuropäischen Philologien zusammen, um das Gebiet in seiner Breite für ein geisteswissenschaftlich interessiertes Publikum überschaubar zu machen.

Weitere Termine:

22. 10. 2009 Prof. Dr. Arbogast Schmitt, Philipps-Universität Marburg:

Hat die Literaturwissenschaft einen Gegenstand und eine (Erkenntnis-) Methode? Eine alte (aristotelische) Antwort auf eine neue Frage

29. 10. 2009 Prof. Dr. Irmela Hijiya-Kirschnereit, Freie Universität Berlin:

Zwischen allen Stühlen: Bekenntnisse einer deutschen Japanologin

5. 11. 2009 Prof. Dr. Susanne Enderwitz, Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg:

Arabistik und Islamwissenschaft oder: Wer hat recht?

12. 11. 2009 Prof. Dr. Andreas Kablitz, Universität zu Köln:

Philologie und Textauslegung

19. 11. 2009 Prof. Dr. Ansgar Nünning, Justus-Liebig-Universität Gießen:

Philologie vs. Kulturwissenschaften – eine falsche Alternative? Zur Funktion von Literatur und zur Aufgabe der Literaturwissenschaft

26. 11. 2009 Prof. Dr. Karl Heinz Bohrer, Universität Bielefeld/Stanford University:

Philologie als Kunstwissenschaft

3. 12. 2009 Prof. Dr. Remigius Bunia, Freie Universität Berlin:

Philologische Empirie und die Singularität poetischer Texte

10. 12. 2009 Prof. Dr. Klaus Hempfer, Freie Universität Berlin:

Interpretation als „knowing how“ und einige Interpretationsmaximen

17. 12. 2009 Prof. Dr. Therese Fuhrer, Freie Universität Berlin:

Fachfremde Perspektiven: Möglichkeiten und Grenzen des Imports von Theorien und Methoden in die Literaturwissenschaft

7. 1. 2010 Prof. Dr. Danièle Cohn, École des Hautes Études en Sciences Sociales, Paris:

Das Wissen der Philologie und das ästhetische Erlebnis

14. 1. 2010 Prof. Dr. Christoph König, Universität Osnabrück:

„Zwangsphilologie“ – Zur Praxis insistierender Lektüre

21. 1. 2010 Prof. Dr. Claire Colebrook, Penn State University, USA:

Literary Studies, Vitalism and Creative Evolution

28. 1. 2010 Prof. Dr. Klaus Weimar, Universität Zürich:

Was die Philologie erkennen und wissen wollte und will

4. 2. 2010 Prof. Dr. Ritchie Robertson, University of Oxford:

Philologie als Subversion von Erasmus bis Nietzsche

11. 2. 2010 Prof. Dr. Peter Utz, Université de Lausanne:

„Nachreife des fremden Wortes“. Zum philologischen Mehrwert des Übersetzens, am Beispiel von Hölderlins „Hälfte des Lebens“

Zeit und Ort:

Ab 15. Oktober 2009 jeden Donnerstag von 16 bis 18 Uhr, Habelschwerdter Allee 45, Hörsaal 2,

14195 Berlin-Dahlem (U-Bhf. Dahlem Dorf oder Thielplatz, U3)

Weitere Informationen erteilt Ihnen gern:

Dr. Susanne Scharnowski, Friedrich-Schlegel-Graudiertenschule, Telefon (Sekretariat): 030 / 838–52525, 

E-Mail: susanne.scharnowski@fu-berlin.de

Informationen zum Programm im Internet:

www.fu-berlin.de/veranstaltungen/offenerhoersaal