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Maxwell-Preis für Peter Deuflhard

Mathematiker der Freien Universität Berlin mit renommiertem Preis geehrt

Nr. 166/2007 vom 20.07.2007

Prof. Dr. Peter Deuflhard

Prof. Dr. Peter Deuflhard

Auf dem sechsten Internationalen Kongress für Industrielle und Angewandte Mathematik (ICIAM) in Zürich ist der Maxwell-Preis an Professor Dr. Dr. h. c. Peter Deuflhard der Freien Universität Berlin überreicht worden. Der international renommierte Preis wird nur alle vier Jahre vergeben und ehrt Mathematiker für besondere Arbeiten der angewandten Mathematik.

Professor Dr. Dr. h. c. Peter Deuflhard erhielt den Maxwell-Preis für seine „originären, tief greifenden und unvergleichlichen Verdienste in der angewandten Mathematik. Die von ihm entwickelten höchst effizienten Algorithmen sind die Basis für die Bearbeitung einer Vielzahl von Problemen in Forschung und Technologie“, erklärten die Juroren.

Peter Deuflhard ist Mathematikprofessor an der Freien Universität Berlin, Gründer und Präsident des Zuse-Instituts Berlin (ZIB) und Mitbegründer des DFG-Forschungszentrums MATHEON. Schon im Alter von 34 Jahren erhielt er einen Lehrstuhl an der Universität Heidelberg. Einen Namen hatte er sich damit gemacht, dass es ihm Mitte der 1970er Jahre gelungen war, mit seinen Algorithmen die Flugbahn des Space-Shuttle so zu optimieren, dass die am Hitzeschild auftretenden Temperaturen deutlich niedriger gewesen wären, als es derzeit der NASA mit ihren Berechnungen möglich ist.

Professor Deuflhard hat eine Reihe wegweisender Berechnungen für die Medizin entwickelt. Dank seiner Arbeiten kann bei Operationen in der Mund-Kiefer-Gesichtschirurgie schon vor Ausführung der Operation das spätere Aussehen korrekt vorhergesagt werden. Auch für die Krebstherapie Hyperthermie entwickelte er patientenspezifische Methoden zur optimalen Steuerung der Mikrowellen-Antennen. Weitere Tätigkeitsfelder sind Biotechnologie, Neurobiologie, Nano-Optik und Physikalische Chemie. Den Preisträger zeichnet seine enge Zusammenarbeit mit Ingenieuren, Physikern und Chemikern aus Praxis und Wissenschaft aus. Auf seine Initiative wurde eine Reihe international erfolgreicher Spin-off-Firmen gegründet.

Der Engländer James Clerk Maxwell, nach dem der Preis benannt ist, gilt als einer der bedeutendsten Naturwissenschaftler des 19. Jahrhunderts. Er hatte großen Einfluss auf die Physik des 20. Jahrhunderts, indem er Beiträge zu den grundlegenden Naturmodellen lieferte. Als wichtigstes Resultat seiner Forschungen gelten die vier Maxwell’schen Gleichungen, die die Erzeugung von elektrischen und magnetischen Feldern durch Ladungen und Ströme beschreiben und damit die Grundlage der heutigen Elektrotechnik gelegt haben. Eine der von Professor Deuflhard initiierten Spin-off-Firmen ist nach Maxwell benannt.

Weitere Informationen

Professor Dr. Dr. h. c. Peter Deuflhard, E-Mail: deuflhard@zib.de, Telefon: 030 / 84185-101 und Rudolf Kellermann, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit MATHEON, E-Mail: kellermann@matheon.de, Telefon: 030 / 314-29274