Benjamin Friedman ist Professor für Politische Ökonomie und früherer Dekan des Economics Department der Harvard University. Bekannt wurde Professor Friedman Ende der 1980er Jahre vor allem durch sein Buch Day of Reckoning: The Consequences of American Economic Policy Under Reagan and After, das 1989 den George S. Eccles Prize der Columbia University für „Excellence in Economic Writing“ erhielt. In seinem neuesten Buch, The Moral Consequences of Economic Growth,zeigt Friedman auf, dass wirtschaftliches Wachstum nicht unbedingt zu eigennützigem Materialismus führt, sondern im Gegenteil die Grundlage einer liberalen und offenen Gesellschaft bildet.

Zeiten von robustem wirtschaftlichen Wachstum sind oft auch Zeiten der gesellschaftlichen Toleranz, der Unterstützung von Armen und der Stärkung demokratischer Institutionen, so der Autor. Wirtschaftliche Stagnation hingegen führt zu sozialen Ängsten und erhöhter Unsicherheit und damit auch zu wachsender Ausgrenzung von Minoritäten und zu weniger Hilfsbereitschaft gegenüber Hilfsbedürftigen. In seinem Buch zeichnet er diese Verbindungen zwischen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen, Ansichten der Gesellschaft und Politik während der vergangenen zwei Jahrhunderte nach und macht konkrete Politikvorschläge.

Im Anschluss an Professor Friedmans Vortrag laden die Institutsleitung und die Abteilung Wirtschaft zur feierlichen Verabschiedung von Professor Carl-Ludwig Holtfrerich ein, der das Institut nach mehr als 20 verdienstvollen Jahren zum Ende des Sommersemesters verlässt.

Ort und Zeit:

John-F.-Kennedy-Institut für Nordamerikastudien der Freien Universität Berlin, Lansstraße 7, 14195 Berlin, Raum 340; Mittwoch, 11. Juli 2007, 17.00 bis 19.00 Uhr