Springe direkt zu Inhalt

„Spuren der Avantgarde: Theatrum Anatomicum“

Internationale Konferenz des Sonderforschungsbereichs "Kulturen des Performativen"

Nr. 231/2006 vom 30.10.2006

Der menschliche Körper hat bildende Künstler schon immer fasziniert und für ihre Werke inspiriert – insbesondere die Anatomie. In der Kunst des Mittelalters brachen Anatomie-Darstellungen ein Tabu, mit der Frühen Neuzeit entstand langsam eine Ordnung des experimentellen Wissens. Methoden des Zerlegens, Instrumente des Schnitts, bewaffnete Augen und scharfe Begriffe prägen seither die Produktion von Wissen, aber auch Praktiken in Künsten, im Rechtswesen, in Politik und Kultur.

Eine internationale Konferenz des Sonderforschungsbereichs „Kulturen des Performativen“ an der Freien Universität Berlin befasst sich jetzt mit dem Thema „Spuren der Avantgarde: Theatrum Anatonicum“. Im Zentrum der Veranstaltung stehen methodische Prinzipien, experimentelle Praktiken und instrumentelle Zurüstungen, aber auch Dimensionen der Kontrolle, Beherrschung und Auseinandersetzung. Die Tagung ist demzufolge in drei thematische Schwerpunkte gegliedert: „Pathologie der Aufmerksamkeit“, „Zerlegen, Inventarisieren, Beherrschen“ und „Gegen den Schnitt“.

Eine Auswahl der Vorträge:

  • Thomas Schnalke / Berliner Medizinhistorisches Museum: „Bühne, Sammlung und Museum – Zur Funktion des Berliner Anatomischen Theaters im 18. Jahrhundert“ (DO, 2. November, 10.00 Uhr)
  • Erika Fischer-Lichte / Freie Universität Berlin: „Sezierende Gewalt – Selbstversuche von Performance Künstlern“ (DO, 2. November, 10.45 Uhr)
  • Helmar Schramm / Freie Universität Berlin: „’Cutting machines’ – Zur Anatomie von Melancholie und Avantgarde“ (DO, 2. November, 12.00 Uhr)
  • Simone de Angelis / Universität Bern: „demonstratio ocularis – Darstellungsformen von neuem Wissen in anatomischen Texten der Frühen Neuzeit“ (FR, 3. November, 9.15 Uhr)
  • Philipp Sarasin / Universität Zürich: „Zäsuren biologischen Typs“ – Der Kampf ums Überleben bei Wilhelm Bölsche und H.G. Wells“ (FR, 3. November, 18.00 Uhr)
  • Georg Witte / Freie Universität Berlin: „Montage als Mortifikation – Zur Figur des Präparierens in der russischen Avantgarde“ (SA, 4. November, 15.15 Uhr)

Termin und Ort:

  • Donnerstag bis Sonnabend, 2. bis 4. November 2006
  • Berliner Medizinhistorisches Museum der Charité – Universitätsmedizin Berlin, Schumannstr. 20/21, 10117 Berlin, Tel.: 030 / 450-536156, www.bmm.charite.de

Weitere Informationen

Daniela Hahn, Sonderforschungsbereich „Kulturen des Performativen“ der Freien Universität Berlin (Projekt „Theatrum Scientiarum“), Tel.: 030 / 838-50366, E-Mail: dhahn@zedat.fu-berlin.de

Detailliertes Programm im Internet unter:

www.theatrum-scientiarum.de