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Auf den Spuren Albert Einsteins

Internationale Konferenz zur Relativitätstheorie an der Freien Universität Berlin

Nr. 144/2006 vom 11.07.2006

Eine internationale Konferenz über die Allgemeine Relativitätstheorie findet vom 23. bis 29. Juli 2006 an der Freien Universität Berlin statt. Die nach Marcel Grossmann benannte Tagung (Grossmann war ein Studienkollege Einsteins, der ihm wesentliche Hilfe bei mathematischen Problemen bot) wird etwa alle drei Jahre und in diesem Jahr erstmals in Deutschland organisiert. Erwartet werden rund 1.000 Teilnehmer aus 80 Ländern. Es sind zahlreiche bedeutende Physiker vertreten, die über Fortschritte in der Allgemeinen Relativitätstheorie und Astrophysik referieren werden. Bei einer Feierstunde am Montag, dem 24. Juli, im Hörsaal 1a der Silberlaube (Habelschwerdter Allee 45, 14195 Berlin-Dahlem) werden drei herausragende Wissenschaftler mit dem Marcel-Grossmann-Preis geehrt. Die Freie Universität Berlin wird dabei als Institution ausgezeichnet, die sich seit ihrer Gründung im Jahr 1948 um die freie Wissenschaft verdient gemacht hat.

Durch die neuen astronomischen Beobachtungsstationen im Weltall sind in den letzten 25 Jahren bedeutende Forschungsfortschritte erzielt worden. So gibt es Erkenntnisse über das „Babystadium“ des Universums vor 13 Milliarden Jahren. Die damals ausgesandten Lichtwellen kann man heute mit Satellitenantennen auffangen. Sie zeigen, wo sich Milchstraßen zu bilden beginnen. Im Universum wimmelt es von exotischen Sternen, von denen sich viele ungeheuer schnell drehen, viele Male pro Sekunde ist keine Seltenheit. Oft kreisen zwei oder mehr umeinander wie der Mond um die Erde, manche Sterne sogar im Stundentakt. Das Universum enthält unvorstellbar viele Schwarze Löcher. Diese wurden schon früh als mathematische Lösungen der Einsteinformeln gefunden, aber niemand glaubte, dass sie im Weltall vorkommen können. Inzwischen sind sich die Physiker aber aufgrund der Beobachtungen der Sternbewegungen ziemlich sicher, dass die Zentren der Milchstraßen riesige Schwarze Löcher enthalten.

Bei der Konferenz soll erstmalig über den Aufbau eines wichtigen Experiments berichtet werden, mit dem eine bisher noch nicht nachgeprüfte Voraussage der Einsteinschen Theorie überprüft wird. Seit einem Jahr kreist nämlich ein Satellit um die Erde, der messen soll, ob der Raum um die sich drehende Erde einen Wirbel in seiner Geometrie hat. Dem Experiment ging eine 30 Jahre lange Vorbereitungszeit voraus, und alle Welt wartet mit Spannung auf das Ergebnis.

Weitere Informationen

Prof. Dr. Hagen Kleinert, Institut für Theoretische Physik der Freien Universität Berlin, Telefon: 030 / 838-53034 oder -53337 (Sekretariat), E-Mail: kleinert@physik.fu-berlin.de

Im Internet unter:

www.icra.it/MG/mg11