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Pionierarbeit in der Molekular-, Cluster- und Umweltforschung

Physiker Ludger Wöste erhält Gay-Lussac-Humboldt-Preis

Nr. 22/2006 vom 20.02.2006

Der Experimentalphysiker Prof. Dr. Ludger Wöste von der Freien Universität Berlin erhält den Gay-Lussac-Humboldt-Preis des französischen Ministeriums für Erziehung und Wissenschaft.

Mit der Auszeichnung werden Wöstes bahnbrechenden Forschungsergebnisse im Bereich der Molekular-, Cluster- und Atmosphärenphysik gewürdigt. Der Preis ist mit 22.000 Euro dotiert; damit soll die von Wöste unterhaltene deutsch-französische Forschungskooperation gestärkt werden. Aus diesem Grund wird der Preis in Abstimmung mit der Alexander von Humboldt Stiftung verliehen. Wöste ist einer von fünf Preisträgern an deutschen Hochschulen.

Ludger Wöste gelang es als einem der ersten Wissenschaftler, mit dem von ihm entwickelten optischen Radarsystem (sog. Lidar) die Umweltbelastungen ganzer Städte durch Ozon, Schwefeldioxid, Stickoxyde sowie Aerosole zu charakterisieren. Seine Messungen führte er nicht nur in Berlin durch, sondern auch in Leipzig, Stuttgart, Paris, Lyon, Genf, Mexiko-Stadt und Cubatao in Brasilien; außerdem in der Arktis und auf dem Forschungsschiff Polarstern. In jüngerer Zeit nutzt er für seine Forschungen vermehrt ultrakurze Lichtblitze von nur einigen Femtosekunden Dauer. Dieses sind 0,000 000 000 000 01 Sekunden. Deren Lichtleistung ist jedoch so hoch, dass die Luft entlang des Strahls ionisiert, das heißt in seine elektrischen Bestandteile zerlegt wird. Daraus ergeben sich unter anderem faszinierende Möglichkeiten des Blitzschutzes. Im Labor nutzt Wöste diese Laserpulse, um damit hochinteressante Clustersysteme zu untersuchen. Diese Teilchen stellen eine für die Wissenschaft sehr spannende Brückenfunktion zwischen dem Atom und dem Festkörper dar; darüber hinaus weisen sie außergewöhnliche Eigenschaften auf, aus denen sich wichtige Anwendungsmöglichkeiten beispielsweise im Bereich der Katalyse ergeben.

Wöste, Jahrgang 1946, lehrt seit 1989 an der Freien Universität Berlin. Zuvor war er in Lausanne, Paris, Stanford, Bern, Bonn und Köln tätig. Er kooperiert seit 25 Jahren intensiv mit Wissenschaftlern in Lyon und Paris, die ihn daher für den Gay-Lussac-Humboldt-Preis nominiert haben.

Weitere Informationen

Prof. Dr. Ludger Wöste, Institut für Experimentalphysik der Freien Universität Berlin, Tel.: 030 / 838-55566, E-Mail: woeste@physik.fu-berlin.de