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Spuren der Avantgarde: Theatrum Machinarum

Internationale Konferenz in Dessau und Berlin vom 3. bis 5. November

Nr. 177/2005 vom 27.10.2005

Im Mittelpunkt der internationalen Konferenz: „Spuren der Avantgarde: Theatrum Machinarum“ steht die Frage nach künstlerischen Praktiken der Avantgarde als ein Medium der Wissens- und Wissenschaftskritik. Im Fokus dieser Konferenz liegt dabei die Entstehung des Maschinen-Paradigmas und seine kulturelle Durchsetzung im 17. Jahrhundert, welche durch die Brille der Maschinen-Obsession der Avantgarde befragt werden soll. Die Konferenz ist Teil eines langfristig angelegten Forschungsprojektes des Sonderforschungsbereiches 447 „Kulturen des Performativen“ der Freien Universität Berlin. Sie findet statt in Kooperation mit dem Bauhaus Dessau und der KulturBrauerei Berlin.

Im 17. Jahrhundert setzt sich im Rahmen einer neuartigen Experimentalkultur ein Maschinenbegriff durch, der sich nicht mehr alleine wie bis dato auf die gerichtete Bewegung und die Kraftübertragung beschränkt. Vielmehr zielt der Begriff auf ein zur Schau gestelltes Einrichten von Funktionsabläufen, das auf der Trennung von Rechnen und Handeln, von Steuern und Ausführen basiert und dadurch auch Menschen in die Maschinerie integriert. Der Maschinenbegriff spielt nicht nur in der Mechanik oder im Theater eine große Rolle, sondern auch in den frühneuzeitlichen Staats-, Rechts- und Wissenstheorien. Die Tagung versucht, die mit diesem Paradigma gesetzten ästhetischen, epistemologischen und politischen Blickschranken aus der Perspektive experimenteller Erprobung und Infragestellung des Maschinellen im 20. Jahrhundert zu analysieren. Die Ergebnisse dieser Konferenz werden veröffentlicht in der zweisprachig angelegten Buchreihe Theatrum Scientiarum im Walter de Gruyter Verlag.

Auswahl der Vorträge:

  • Joachim Krausse, „Mechanischer Affe und das Quantum maschine – Vom Bauhaus zum Black Mountain College“
  • Jörg Jochen Berns, „Himmels- und Höllenmaschinen“
  • Bernhard Dotzler, „Frühneuzeit der Kybernetik: Urgeschichte oder Archäologie?“
  • Derrick de Kerckhove, „Machinery, Theater, and Cognition“
  • Claudia Salaris: „I Futuristi e la religione della macchina“

Das Programm der Konferenz findet sich unter: http://www.theatrum-scientiarum.de. Veranstaltungsorte sind das Bauhaus Dessau, Gropiusallee 38, D-06846 Dessau (3. November) sowie das Maschinenhaus der KulturBrauerei Berlin, Schönhauser Allee 36, 10435 Berlin (4. und 5. November).

Weitere Informationen

Jan Lazardzig, Tel.: 030-838 50317 bzw. 0162 71 34 228; E-Mail: janlaza@zedat.fu-berlin.de