Springe direkt zu Inhalt

Michèle Métail wird neue Samuel Fischer-Gastprofessorin

Französische Lyrikerin unterrichtet an der Freien Universität

Nr. 74/2005 vom 18.05.2005

Die französische Dichterin Michéle Mètail (geb. 1950) unterrichtet im Sommersemester am Institut für Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft der Freien Universität Berlin. Mètail studierte Germanistik und promovierte in Sinologie. Sie arbeitet als Wissenschaftlerin, Übersetzerin und ist Mitbegründerin des Vereins „Les arts contigus.“ Die Samuel Fischer-Gastprofessur dient der Vermittlung und kritischen Reflexion der Literaturen der Welt. Der Deutsche Akademische Austauschdienst, die Freie Universität, der S. Fischer Verlag und das Veranstaltungsforum der Verlagsgruppe Georg von Holtzbrinck haben gemeinsam die Gastprofessur 1998 eingerichtet.

An der Freien Universität bietet Michèle Métail ab Dienstag, dem 17. Mai einen Workshop an, der die Beziehung der modernen und zeitgenössischen französischen Lyrik und der chinesischen Poesie zum Begriff des Raumes untersucht: „inner/außerhalb der seite: der raum des gedichts“, lautet der Titel. Viele ihrer Gedichte hat die Französin gar nicht erst schriftlich niedergelegt, sondern nur mündlich in einer ihrer zahlreichen Performances dem Publikum vorgetragen. Mit ihrer Lyrik versucht die promovierte Sinologin, Zeit, Raum und Klang auszuloten. Berlin ist der in Südfrankreich lebenden Lyrikerin, die perfekt Deutsch spricht, von ihrem Aufenthalt als Gast des DAAD-Künstlerprogramms vertraut. Lange Zeit war sie Mitglied der Gruppe OULIPO. Gemeinsam mit Louis Roquin begründete sie den Verein „Les arts contigus“, der sich mit dem Verhältnis verschiedener Künste, der Balance zwischen Nähe und Distanz, Fremde und Vertrautheit beschäftigt. Bislang nahm Michèle Métail an mehreren Gruppenausstellungen teil und präsentierte ihre eigenen visuellen Gedichte in Einzelausstellungen wie „Gigantexte no 4: les lettres sont des insectes pris dans le filet de mots“ in der Galerie Lara Vincy. Als Grenzen überschreitende Künstlerin, die gleichzeitig als Wissenschaftlerin und Übersetzerin arbeitet, spürt sie den Sinn(es)grenzen nach, indem sie Satzzeichen vermeidet oder Gedichtzeilen mit Collagen und Fotos verbindet. Ansonsten ist die gebürtige Pariserin in ihren Vorlieben eher praktisch veranlagt: sie liebt Gemüseblumen und Japanische Gärten. An der Freien Universität übernimmt sie für drei Monate die 13. Samuel Fischer-Gastprofessur für Literatur, die im Sommersemester 1998 für ausländische Schriftsteller von der Freien Universität gemeinsam mit dem S. Fischer Verlag, dem DAAD und der Verlagsgruppe Georg von Holtzbrinck eingerichtet wurde.

Die Lehrveranstaltungen von Michèle Métail finden – in deutscher Sprache – ab dem 17. Mai Dienstags und Freitags um 16 Uhr im Institut für Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft im Hüttenweg 9 statt. Interessierte sind herzlich willkommen.

Weitere Informationen

Oliver Lubrich, Institut für Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft, Hüttenweg 9, 14195 Berlin, Tel.: 030/304 18 93

Nähere Informationen finden Sie unter: www.complit.fu-berlin.de.