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Gläserne Kuh trifft BSE: Testapparatur in der Urania - Lernmaschine Rinderwahnsinn

Ausstellung zur Langen Nacht der Wissenschaften 2003

Nr. 93/2003 vom 06.06.2003

Im Rahmen der Langen Nacht der Wissenschaften zeigt das Projektteam "Lernmaschine Rinderwahnsinn" eine Erlebnisausstellung mit dem Titel "BSE – von den Molekülen bis zum Verbraucherschutz". In der Ausstellung, die vom 4. bis zum 14. Juni 2003 in der Urania zu sehen ist, wird dem Titel entsprechend der Weg der Krankheit BSE von der Ansteckung bis hin zu den gesellschaftlichen Folgen des Rinderwahnsinns dokumentiert.

Dabei ist das Ausstellungskonzept sehr vielseitig umgesetzt worden. In dem Rundgang werden multimedial Ursache und Wirkung polarisierend gegenübergestellt, zusätzlich stehen die Mitarbeiter des Fachbereichs Veterinärmedizin für alle Fragen der Besucher bereit. Neben vielen klassischen Ausstellungsobjekten gibt es eine BSE-Testapparatur, die Möglichkeit eine gesunde mit einer kranken Rinderhirnhälfte mikroskopisch zu vergleichen und eine "gläserne Kuh", an der Infektionsweg und Risikomaterial gleichermaßen beobachtet werden kann. Das Ziel ist es, über die klare Strukturierung der Ausstellung einfachen Zugang zu dem komplizierten und komplexen Themenbereichen zu finden. Besonders ansprechend ist die Ausstellung für Schüler und Jugendliche. Neben den visuellen und interaktiven Elementen bietet das Projekt entweder einen Malwettbewerb oder ein Quiz an, um die gewonnenen Eindrücke spielerisch zu vertiefen und die Fülle an Informationen zu verarbeiten.

Im Projektteam erarbeiteten die Wissenschaftler der Freien Universität Prof. Michael F. G. Schmidt, Prof. Klaus-Dieter Budras, Prof. Goetz Hildebrandt und Prof. Reinhard Fries jeweils mit ihren Teams die Ausstellung und vereinigen in ihr das Wissen von vier Instituten des Fachbereichs Veterinärmedizin zum Thema BSE.

Mit dem Auftreten erster BSE-Fälle in Großbritannien 1985 und nach epidemischer Entwicklung im November 2000 auch in Deutschland ist die Öffentlichkeit zunehmend sensibilisiert für die Prionkrankheit. Die krankhaften Eiweiße zerstören Nervenzellen und bilden so das Gehirn schwammartig zurück. Übertragen wurde die Krankheit wahrscheinlich über infiziertes Tiermehl, das den Rindern zur Mästung verabreicht wurde. Ebenso könnte der Mensch über bestimmte Teile des Rindes wie etwa Gehirn, Seperatorenfleisch und Därme die Prionen aufnehmen, die dann zu der neuen Variante der Kreutzfeld-Jakob-Krankheit (CJDnv) führen könnte.

Die Ausstellung ist vom 4. bis zum 14. Juni geöffnet. Montags und Dienstags von 16 Uhr und Mittwochs bis Freitags von 14:30 Uhr bis 20:15 Uhr. An Wochenenden richten sich die Öffnungszeiten nach den Veranstaltungen der Urania. Während der Langen Nacht der Wissenschaften können Interessierte zwischen 14 und 24 Uhr hereinschauen. Um 19:30 Uhr wird unter dem Titel "BSE - Rinderwahnsinn. Den Prionen auf der Spur" ein etwa einstündiger Vortrag gehalten. Der Eintritt ist frei. Die Adresse: Historisches Foyer der Urania, An der Urania 17, 10787 Berlin (Tiergarten).

Weitere Informationen

Prof. Dr. Michael F.G. Schmidt , Tel.: (030)20936468 oder (030)20936203, Fax: (030)20936171, E-Mail: schmidt.mfg@vetmed.fu-berlin.de