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"Philosophieren aus dem Diskurs"

Symposium zum 60. Geburtstag von Prof. Dietrich Böhler am 8. Februar 2002

Nr. 42/2002 vom 06.02.2002

Am Freitag, dem 8. Februar 2002, feiert das Institut für Philosophie der Freien Universität Berlin mit einem Festakt den 60. Geburtstag von Prof. Dietrich Böhler. Das Thema der Veranstaltung lautet "Philosophie aus dem Diskurs", den Hauptvortrag "Wahrheit als regulative Idee" hält Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Karl-Otto Apel aus Frankfurt/Main.

Dietrich Böhler, geb. 1942, studierte in Tübingen, Hamburg und Kiel Philosophie, Theologie, wiss. Politik, Germanistik und Soziologie u.a. bei Carl Friedrich v. Weizsäcker, Paul Tillich, Hans Paul Schmidt, Hans-Joachim Kraus, Johann Michael Schmidt, Ernst Käsemann, Theodor Eschenburg, Iring Fetscher, Ralf Dahrendorf, Ernst Bloch, Ernst Tugendhat und Walter Schulz, Karl-Otto Conrady, Wilhelm Voßkamp und Karl-Otto Apel. 1970 wurde er an der Uni Kiel mit der Schrift "Metakritik der Marxschen Ideologiekritik. Prologomena zu einer reflektierten Ideologiekritik und Theorie-Praxis-Vermittlung" (Suhrkamp Verlag 1972) promoviert. 1981 habilitierte er sich an der Uni Saarbrücken mit "Rekonstruktive Pragmatik und Hermeneutik", deren Hauptteil 1985 unter dem Titel "Rekonstruktive Pragmatik. Von der Bewußtseinsphilosophie zur Kommunikationsreflexion" im Suhrkamp Verlag erschien. Von 1969 bis 1972 war Böhler an der Uni Saarbrücken als Assistent am Lehrstuhl Karl-Otto Apels und seit 1972 als Assistenzprofessor tätig. Ab 1975 Professor für Sozialphilosophie und philosophische Grundlagen der Pädagogik an der PH Berlin. 1980 und 1981 leitete er zusammen mit Apel das "Funk-Kolleg Praktische Philosophie/Ethik". Er ist Mitherausgeber der interdisziplinären Forschungsreihe "Ethik und Wirtschaft im Dialog" (LIT-Verlag, Münster). Seit 1981 ist Böhler Professor für Praktische Philosophie, Ethik und Theorie der Sozialwissenschaften an der Freien Universität.

Ein zukunftsethischer Schwerpunkt ergab sich aus der Berliner Begegnung zwischen Hans Jonas‘ Verantwortungsethik und Metaphysik mit der Berliner Transzendentalpragmatik und Diskursethik; vgl. "Ethik für die Zukunft. Im Diskurs mit Hans Jonas" (C. H. Beck 1994). Dieser fand nach der Verleihung der philosophischen Ehrendoktorwürde an Prof. Hans Jonas im Juni 1992 seinen Niederschlag in der Gründung von Theorie-Praxis-Gruppen wie: "EWD - Ethik und Wirtschaft im Dialog", "EMD - Ethik und Medizin im Dialog" und "EPD - Ethik und Pädagogik im Dialog".

Unter Böhlers Leitung richtete das Hans Jonas-Zentrum zahlreiche öffentliche Veranstaltungen zu Zukunftsfragen und ethischen Problemen aus; dazu gehören wissenschaftliche Kolloquien und (Ring-)Vorlesungen sowie die internationalen Kongresse "Berliner Hans Jonas-Tage" (Mai 1998) und "Aspekte des Prinzips Mit-Verantwortung. Aktuelle Forschungsperspektiven im Anschluß an Hans Jonas und Karl-Otto Apel" (Juli 2000). Seit 1996 baut er die "interdisziplinäre Zukunftsbibliothek in memoriam Hans Jonas" auf. Die Lehr- und Forschungsschwerpunkte Böhlers sind: Grundlagen der Philosophie nach der sprachpragmatischen Wende, Ethik, Praktische und Politische Philosophie, Theorie der Sozial- und Geisteswissenschaften bzw. Hermeneutik. Dazu hat er zahlreiche Aufsätze und auch Lexikonartikel wie "Moral und Politik" (Lexikon des Sozialismus, Köln 1986) oder "Diskurs" und "Konsens" (Hist. Wörterbuch der Rhetorik, Tübingen 1994 u. 1998) veröffentlicht.

Ort und Zeit:

  • Henry-Ford-Bau der Freien Universität Berlin, Garystr. 35, Senatssitzungssaal, 14195 Berlin-Dahlem, U-Bhf. Thielplatz (Linie 1)
  • Freitag, 8. Februar 2002, 13.30 – 17.30 Uhr

Weitere Informationen

Dr. Horst Grohnke, Tilman Lücke, Freie Universität Berlin, Hans Jonas-Zentrum, Tel.: 030 / 838-56308, Fax: 838-51308, E-Mail: hjonas@zedat.fu-berlin.de

Im Internet:

http://www.hans-jonas-zentrum.de