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Die Ästhetik des Mannschaftssports

Podiumsdiskussion mit Hans Ulrich Gumbrecht, Gunter Gebauer und Henning Harnisch am 13. Dezember

Nr. 331/2001 vom 11.12.2001

Was macht die Schönheit des Mannschaftssports aus? Warum fasziniert uns in Europa Fußball und warum ziehen Football und Basketball die Amerikaner in ihren Bann? Welches Vergnügen haben die Athleten am sportlichen Kampf? Alle Beteiligten, Sportler wie Zuschauer, nehmen an Spielen mit höchster Konzentration teil. Sie erwarten ein Ereignis, das es so noch nie gegeben hat. Wenn es dann als ein einmaliger Spielzug eintritt, erscheint er den Beteiligten schon deswegen als schön, weil er so zum ersten Mal gespielt wurde. So postuliert es der Literaturwissenschaftler Hans Ulrich Gumbrecht von der Stanford University: "Die Einmaligkeit eines Spielzugs, das Erscheinen einer bis dahin unbekannten Form ruft die Freude der Zuschauer hervor".

Befinden sich die Zuschauer nur in der Rolle von Betrachtern? Gunter Gebauer, Philosoph an der Freien Universität Berlin, weist auf die aktive Beteiligung des Sportpublikums hin: Die Zuschauer machen, unterstützt von den Medien, das Spiel zu ihrem Spiel. Sie bilden eine dichte Gemeinschaft mit gemeinsamen Vorstellungen, mit Heldenfiguren, mit Mythen, Ritualen und Gesängen. Durch ihre starke Beteiligung beeinflussen sie nicht nur das Spiel, sondern prägen die ihm eigene Ästhetik.

Die Sichtweisen von Gumbrecht und Gebauer sind der Anlaß für einen Meinungswettbewerb: Henning Harnisch, ehemaliger Spitzenspieler von Alba, Europameister im Basketball, einer der profiliertesten Sportler Berlins, vertritt die Sichtweise der Sportler. Was den Aktiven an ihrem Sport gefällt, kann niemand besser in Worte fassen als einer, der selber das Spiel seiner Mannschaft schön gemacht hat.

Die Diskussion wird gemeinsam von der Freien Universität Berlin und der Frankfurter Allgemeinen veranstaltet.

Ort und Zeit:

Atrium des F.A.Z.- Hauses, Mittelstraße 2 –4, 10117 Berlin-Mitte; Donnerstag, 13. Dezember, 18.00 Uhr

Weitere Informationen

Prof. Dr. Gunter Gebauer, Interdisziplinäres Zentrum für Historische Anthropologie, Schwendenerstr. 8, 14195 Berlin-Dahlem, Tel.: 030/838-52735, Fax: 838-52736, E-Mail: ggebauer@zedat.fu-berlin.de