Springe direkt zu Inhalt

Wissenschaftler der Freien Universität "verkohlen" Raps

Züchtung einer neuen Rapssorte, die gegen die Pilzkrankheit Kohlhernie resistent ist

Nr. 74/2001 vom 17.04.2001

Prof. Dr. Maria Dolores Sacristan vom Institut für Biologie der FU Berlin gelang unlängst die Züchtung einer neuen Rapssorte, die gegen die Pilzkrankheit Kohlhernie resistent ist. Dieses wurde durch die Kreuzung zwischen Kohllinien und Stoppelrübenformen erreicht. An den Grundlagenforschungen, die von der RAPOOL-Ring GmbH und der Norddeutschen Pflanzenzucht KG finanziell gefördert wurden, war auch Dr. Elke Diedrichsen maßgeblich beteiligt.

Durch den Anbau dieser Hybride wird eine ertragreichere Ernte erwartet. Die Resistenz schützt die Pflanzen vor der überwiegend in Norddeutschland vorkommenden Pilzkrankheit. Die zu Krankheitsbefall neigenden Böden können so trotzdem erfolgreich bebaut werden. Kohlhernie befällt die Wurzeln von Kohlpflanzen im Jugendstadium. Es bilden sich gallenartige Wucherungen an den Wurzeln, die Nährstoffzufuhr wird verhindert. Die Bauern müssen mit Ertragsminderungen rechnen.

Nach sieben Jahren Forschung und zwei Jahren Prüfung ist die neue Rapssorte im vergangenen Dezember in die englische amtliche Sortenliste (NIAB) aufgenommen worden. In Deutschland befindet sich die Pflanze im zweiten Wertprüfungsjahr und wird voraussichtlich im Dezember 2001 zugelassen. Der RAPOOL-Ring rechnet damit, dass die Eintragung in die EU-Sortenliste schon dieses Jahr den Vertrieb in Deutschland ermöglicht. Mit der Einführung der neuen Hybriden wird die RAPOOL-Ring GmbH ein neues Marktsegment schaffen.

Der RAPOOL-Ring ist eine Vereinigung von vier norddeutschen Rapszüchtern, deren Ziel die Veredelung und Züchtung von Rapssorten ist. In Zusammenarbeit mit der FU Berlin wurden in der Vergangenheit mehrere Projekte durchgeführt.

Obwohl Kohlhernie nicht die einzige und bedrohlichste Rapskrankheit ist, gilt diese Züchtung mit dem Namen MENDEL als ein wichtiger Schritt zur Förderung von regenerativen und umweltverträglichen Rohstoffen.

Weitere Informationen

Prof. Dr. Maria Dolores Sacristán, Freie Universität Berlin, Institut für Biologie, Albrecht-Thaer-Weg 6, 14195 Berlin, T.: 030-83852748, F.: 030-83854345, email:sacris@zedat.fu-berlin.de

Im Internet:

http://www.rapool.de