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"Und Lazarus stinkt immer noch"

FU-Theologe Kampling bereitet Lehrer auf die Ausstellung "Körperwelten" vor

Nr. 68/2001 vom 06.04.2001

Unter dem provokanten Titel: "Und Lazarus stinkt immer noch. Zur Ernsthaftigkeit des Todes in der Bibel" wird Prof. Dr. Rainer Kampling am Montag, dem 9. April 2001 im Bildungswerk der Evangelischen Kirche in Berlin-Brandenburg ein Seminar für Lehrer anbieten. Ziel des Seminars ist es, die Pädagogen auf die umstrittene Ausstellung "Körperwelten" vorzubereiten. Das Seminar wendet sich an evangelische und katholische Religionslehrer. Während Prof. Dr. Kampling für die religiöse Auseinandersetzung mit dem Tod steht, wird die Kölner Kunsthistorikerin, Dr. Katharina Winnekes, sich dem Thema "Ehrfurcht vor dem Tod und Ehrfurcht vor den Toten" von der kunsthistorischen Seite zuwenden.

Gleichzeitig erhalten die Pädagogen Arbeitshilfen für den katholischen und evangelischen Religionsunterricht. Denn noch immer hat die christliche Theologie Schwierigkeiten mit der Körperlichkeit. Von einem ungezwungenen Umgang mit der Leiblichkeit ist sie noch weit entfernt. Hinzukommt, dass das öffentliche Abschiednehmen von den Verstorbenen in Form von Trauerritualen bislang ein gesellschaftlicher Konsens war. Doch gerade in Großstädten ist der Priester oder Pfarrer oft mit der "Leiche" allein. Existiert von daher der Wunsch, lieber "unsterblich" als Plastinat auf Weltreise zu gehen. Das Seminar will Möglichkeiten aufzeigen, mit Jugendlichen und Lehrern und Eltern durch die umstrittene Ausstellung zu einem Dialog zum Thema Sterben und Tod zu gelangen.

Das Seminar findet am Montag, dem 9. April 2001 von 9 Uhr bis 15 Uhr im Bildungswerk der Evangelischen Kirche in Berlin-Brandenburg, Goethestr. 26-30; 10625 Berlin-Charlottenburg

Weitere Informationen

Prof. Dr. Rainer Kamling, Seminar für Katholische Theologie der Freien Universität, Fon: 838 54074; E-Mail: daumenla@zedat.fu-berlin.de