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Straße nach ehemaligem Rektor der Freien Universität benannt

Prof. Dr. Edwin Redslob erhält im Bezirk Zehlendorf eine eigene Straße

Nr. 228/2000 vom 11.12.2000

Erinnerung

Der ehemalige Rektor der Freien Universität und langjährige Direktor des Kunsthistorischen Instituts, Prof. Dr. Edwin Redslob erhält im Bezirk Zehlendorf eine eigene Straße. Aus diesem Anlaß findet am Dienstag, dem 12. Dezember um 13 Uhr in der Höhe der Einmündung der neuen Edwin-Redslob-Straße in die Königin-Luise-Straße (gegenüber des Postamts in Dahlem) eine Einweihungsfeier statt. An der Feier nehmen der Bezirksbürgermeister von Zehlendorf, Klaus Eichstädt, der Präsident der Freien Universität Prof. Dr. Peter Gaehtgens sowie Angehörige der Familie Redslob statt.

Der Name Redslob ist auf das engste mit der Gründungsgeschichte der Freien Universität und mit der Berliner Nachkriegsgeschichte verbunden: Im Oktober 1948, in den bewegten Tagen des "Kampfes um Berlin" verkündete Redslob als Vorsitzender des Gründungsausschusses der FU, dass am 8. November die Freie Universität ihre Lehrtätigkeit aufnehmen werde. Außerdem war es dem ehemaligen Reichskunstwart gelungen, den weltberühmten Historiker Prof. Dr. Friedrich Meinecke als Gründungsrektor der Freien Universität zu gewinnen. Auf Grund des hohen Alters von Meinecke lag die eigentliche Arbeit in den Händen Redslobs, der geschäftsführender Rektor der Freien Universität war. Nach dem Tod Meineckes wurde Redslob ein Jahr lang Rektor. Redslob prägte als Leiter des Kunsthistorischen Instituts und ordentlicher Professor für Kunst- und Kulturgeschichte die Anfänge dieses Instituts maßgeblich mit. Auf seine Initiative erhielt die Freie Universität ihr Wappen.

Außerdem war Redslob Mitbegründer des Berliner "Tagesspiegels" und der Freien Volksbühne Berlins.

Der 1884 geborene Redslob hatte in Heidelberg Kunstgeschichte studiert, wo er 1906 promovierte. Von 1911-1920 leitete er die Museen in Erfurt, Bremen und Stuttgart, bis er 1920 als Reichskunstwart ins Reichsministerium des Inneren nach Berlin berufen wurde. 1933 verlor Redslob alle seine amtlichen Tätigkeiten, um während der Zeit des Nationalsozialismus zahlreiche bedeutende kunst- und kulturgeschichtliche Werke zu verfassen, wie "Die fränkischen Epitaphien des 14. und 15. Jahrhunderts", "Das Kirchenportal", "Deutsche Goldschmiedeplastik" etc. Nach seiner Emeritierung 1954 wandte sich Redslob thematisch vor allem der in Berlin und Brandenburg versammelten Kunst zu: "Barock und Rokoko in Schlössern von Berlin und Potsdam"; "Meisterwerke der Gemäldegalerie Dahlem".

Für seine Verdienste erhielt Redslob zahlreiche Auszeichnung: 1958 wurde er Mitglied des PEN-Zentrums der Bundesrepublik, 1952 erhielt er das Große Bundesverdienstkreuz.