Springe direkt zu Inhalt

Wirtschaftswissenschaftler der Freien Universität mit Management-Preis ausgezeichnet

Best Paper Award für den Beitrag der beiden Wissenschaftler für ihre Studien zum Wandel in Organisationen und ihren Entwurf einer Theorie kontinuierlicher Wandelprozesse.

Nr. 147/2000 vom 21.07.2000

Prof. Dr. Georg Schreyögg und Dr. Christian Noss, Betriebswirte am Fachbereich Wirtschaftswissenschaft der Freien Universität, haben gemeinsam den begehrten Best Paper Award der US-amerikanischen Academy of Management / ODC-Division gewonnen. Mit dem Preis werden alljährlich die besten Beiträge zum Jahreskongress der Academy of Management ausgezeichnet.

Die "Academy of Management" ist der US-amerikanische Verband der Hochschullehrer für Managementforschung, dessen Mitglieder in thematisch spezialisierten Forschungsgruppen ("Divisions") die gesamte Bandbreite der Unternehmensführung - von statistisch-quantitativen bis hin zu verhaltenswissenschaftlichen Aspekten - bearbeiten. Entsprechend ihrer Bedeutung veranstaltet die Academy of Management den weltgrößten Kongress für Managementforschung, der in diesem Jahr in Toronto / Kanada stattfindet. Geehrt werden Prof. Schreyögg und Dr. Noss im Rahmen der "Organization Development and Change - (ODC) - Division", d.h. der Forschungsgruppe, die sich schwerpunktmäßig mit Veränderungsprozessen in Organisationen beschäftigt.

Den Preis für den diesjährig besten Beitrag erhalten die beiden Wissenschaftler für ihre Studien zum Wandel in Organisationen und ihren Entwurf einer Theorie kontinuierlicher Wandelprozesse. In dem preisgekrönten Forschungsbeitrag wird zunächst die heutzutage weit verbreitete Vorstellung kritisiert, dass Wandel ein außergewöhnliches Ereignis sei, welches nur von Zeit zu Zeit eintritt und dann relativ abrupt die normale organisationale Routine unterbricht. Dieser Idee des "unterbrochenen Gleichgewichts" stellen die beiden Wissenschaftler eine alternative Konzeption gegenüber, die sich grundsätzlich von jeglichem Denken in Gleichgewichten löst. Die Hauptthese ist, dass das neue Leitbild die sich fortlaufend verändernde Organisation ist. Dieses neue Konzept begreift organisatorischen Wandel als einen permanenten Prozess der lernenden Auseinandersetzung einer Organisation mit ihrer Umwelt.

Aus dem Konzeptentwurf resultieren weitreichende Konsequenzen für die Praxis der Unternehmensführung. Improvisation tritt an die Stelle von Organisation, Lernen an die Stelle von Routine. Die Rolle von Führungskräften erhält einen völlig neuen Zuschnitt: Ihre Aufgabe wird sein, den permanenten Wandelprozeß sicherzustellen.

Weitere Informationen

Prof. Dr. Georg Schreyögg, Dekan des Fachbereichs Wirtschaftswissenschaft, Tel.: 030/838-52780; Dr. Christian Noss, Tel.: 838-54488

Im Internet:

http://www.wiwiss.fu-berlin.de/w3/w3schrey/profpub