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Straße 518 wird in Robert-von-Ostertag-Straße umbenannt

Einweihung am 1. Februar 2000

Nr. 18/2000 vom 26.01.2000

Die Straße 518 in Düppel wird ab Dienstag, dem 1. Februar 2000, Robert-von-Ostertag-Straße heißen. Der Bezirk Zehlendorf und die Freie Universität Berlin würdigen mit der Umbennung die Verdienste des bedeutenden Tiermediziners Robert von Ostertag. Er gilt als Vater des Fleischbeschau-Gesetzes, das europaweit Geltung erlangte. An der Einweihung um 15.00 Uhr in Höhe der Einmündung der Straße 518 in den Königsweg nehmen FU-Präsident Peter Gaehtgens, nahe Familienangehörige von Robert von Ostertag sowie Vertreter der Bezirksverordneten-versammlung und des Be-zirks-amts Zehlendorf teil.

Robert von Ostertag, geb. am 24.3.1864, erhielt bereits 1892 einen Ruf an die Tierärztliche Hochschule in Berlin, an der er zunächst die Poliklinik leitete. Sein wissenschaftliches Interesse galt den Fächern Hygiene und Fleischbeschau. Robert von Ostertags Kontakte zu Rudolf Virchow und Robert Koch beeinflussten nicht nur seine wissenschaftlichen Arbeiten, sondern machten ihn auch zu einem der großen interdisziplinär denkenden und wirkenden Tierärzte seiner Zeit. Er gründete das erste eigenständige Hygiene-Institut an einer deutschen tierärztlichen Bildungsstätte. Noch heute trägt das im Jahr 1901 bezogene Gebäude auf dem ehemaligen Campus der Veterinärmedizin in Berlin-Mitte seinen Namen. 1907 wurde Robert von Ostertag Leiter der neu gegründeten Veterinärabteilung im Reichsgesundheitsamt, wo er u. a. das Viehseuchen-Gesetz mit gestaltete. Die Ereignisse des Ersten Welt-kriegs führten zur Übersiedlung nach Stuttgart, dort übernahm er das Amt eines Ministerial-beamten im Innenministerium. Am 7.10.1940 verstarb Robert von Ostertag. Er wurde in Tübingen beigesetzt.

Das unlängst durch die Freie Universität modernisierte Ostertaghaus in Berlin-Mitte beherbergt die Institute für Tier- und Umwelthygiene sowie Mikrobiologie und Tierseuchen der FU.

Weitere Informationen

Prof. Dr. Lothar H. Wieler, Institut für Mikrobiologie und Tierseuchen der FU Berlin, Tel. 030 / 2093-6300