Springe direkt zu Inhalt

FU-Gründungsstudent gestorben

Prof. Dr. Georg Kotowski wurde 79 Jahre alt

Nr. 234/1999 vom 01.12.1999

Im Alter von 79 Jahren ist der Historiker und Politikwissenschaftler, Prof. Dr. Georg Kotowski, in Berlin gestorben. Der langjährige Professor am Otto-Suhr-Institut für Politische Wissenschaften gehörte 1948 zu der "Gründergeneration" der Freien Universität. Noch als Student half Kotowski mit bei der Auswahl des Lehrpersonals für die neu zu gründende Freie Universität. Der Schüler Friedrich Meineckes und Hans Herzfelds habilitierte sich 1959 mit einer Arbeit zum Thema: "Friedrich Ebert – Eine politische Biographie. Der Aufstieg eines Arbeiterführers 1871 bis 1917". Der konservative Marx-Kenner wurde 1966 Ordentlicher Professor am Otto-Suhr-Institut, wo er bis zu seiner Emeritierung 1988 wirkte. Wissenschaftlich trat Kotowski als Herausgeber der politischen Schriften und Reden des berühmten Historikers und FU-Gründungsrektors Prof. Dr. Friedrich Meinecke hervor. Außerdem schrieb er an dem Band: "Berlin als Hauptstadt im Nachkriegsdeutschland und das Land Berlin" mit. Gleichzeitig machte sich der bei seinen Studierenden beliebte Kotowski als Verfasser mehrerer Schriften über die Freie Universität Berlin verdient.

Seit 1961 gehörte Georg Kotowski der Historischen Kommission zu Berlin an, deren Vorstandsmitglied beziehungsweise stellvertretender Vorsitzender er war. Neben seiner wissenschaftlichen Laufbahn engagierte sich Kotowski auch politisch: Von 1958 bis 1969 gehörte er dem Berliner Landesparlament, danach bis 1972 dem Bundestag als Mitglied der CDU-Fraktion an.