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Dicke Luft über Berlin und Brandenburg: Wissenschaftler blicken jetzt durch

Pressekonferenz zur Vorstellung von BERLIOZ am 2. Juli

Nr. 133/1999 vom 22.06.1999

Im Juli und August 1998 wurde in Berlin und Brandenburg das bislang größte deutsche Feldexperiment über die Bildung von Sommersmog in der Abluftfahne einer Großstadt durchgeführt. Das "Berlin Ozonexperiment" (BERLIOZ) verfolgte die Abluftfahne Berlins in nordwestlicher Richtung bis zu 100 km weit in das Land Brandenburg. Zum Einsatz kamen neben Apparaturen am Boden auch Instrumente in Flugzeugen, Fesselballons, mobilen Meßfahrzeugen sowie Radiosonden. Die neueste Meßtechnik erlaubt es, das ganze Spektrum der an der Ozonbildung beteiligten Vorläufersubstanzen mit hoher Genauigkeit und Zeitauflösung zu registrieren. Nach Auswertung der Meßergebnisse wissen die Forscher heute mehr darüber, wie Photosmog entsteht und wie die Entstehung am besten vermieden werden kann.

Die Prognosequalität von Computermodellen zur Simulation von Umwandlungs- und Transportprozessen läßt sich heute dank der BERLIOZ-Ergebnisse präziser bestimmen. Auch für die Gesetzgebung zum Umweltschutz sind diese Forschungsergebnisse von großer Bedeutung.

Berlin eignete sich für das Vorhaben besonders gut, weil von dieser Emissionsquelle Schadstoffe mit dem Wind ohne größere Störung durch weitere Quellen oder Geländehindernisse ins Umland gelangen. Die BERLIOZ-Kampagne war Teil des Förderschwerpunkts Troposphärenforschung (TFS) des Bundesministeriums für Bildung, Wissenschaft, Forschung und Technologie (BMBF). Die erste Förderphase des TFS endet 1999 nach dreijähriger Laufzeit.

Details des Berliner Ozonexperiments werden von Dr. Eberhard Reimer, Wieland Weiß und Carsten Lindemann, Metereologen an der Freien Universität, im Rahmen der Science Fair, der Forschungsausstellung der Freien Universität, in einer

Pressekonferenzam Freitag, dem 2. Juli 1999 um 11.00 Uhrim Ausstellungszelt auf dem Breitscheidplatz

vorgestellt. Von seiten der Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus werden Prof. Dr. Detlev Möller und Prof. Dr. Rolf Fabian teilnehmen. Peter Lenschow vertritt die Senatsverwaltung für Umweltschutz und Technologie.