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Buntes Spektakel

Die hohe Zeit der Frühlingswiesen im Botanischen Garten

Nr. 96/1999 vom 21.05.1999

Im Wald wird es langsam dunkel. Das Laub ist so dicht, daß kaum noch ein Sonnenstrahl auf den Boden gelangt. Damit neigt sich hier die Zeit der Blütenteppiche dem Ende zu. Bärenlauch und Waldmeister sind noch zu sehen, im Mischwald auch der Hahnenfuß.

Jetzt sind es die Wiesen im Botanischen Garten, auf denen sich eine spektakuläre Blütenpracht entwickelt. Auf weiten Flächen dominiert der hoch aufragende Wiesensalbei mit seinen blauen Blütenständen, häufig vermischt mit den weißen Margeriten und den fettglänzenden gelben Blüten des Hahnenfußes. Die Rispen der Gräser sind noch kaum geöffnet, aber die grazilen Halme wiegen sich schon im Wind und dienen der Wicke hier und da als Stütze. An schattigen Stellen entwickelt der Wiesenkerbel seine weißen Schirmchen oder die Storchschnabelarten prangen mit ihren zartlila bis purpurbraunen Blüten. Schaut man genauer hin, offenbart sich eine Fülle kleinwüchsiger Arten am Boden der Wiesen. 390 Arten wurden insgesamt auf den verschiedenen Wiesentypen des Botanischen Gartens gezählt, davon fast 100 Arten geschützt.

Um diese Artenfülle erhalten zu können, ist eine umsichtige gärtnerische Betreuung der Wiesen erforderlich. Daß diese Wiesen – auch wenn sie frisch gemäht sind - nicht als Liegewiese genutzt werden können, versteht sich von selbst. So bleibt auch eine Vielzahl von Insekten erhalten, die nur in diesem artenreichen Biotop überleben kann.

Weitere Informationen

  • Dr. Burghard Hein, Tel.: (030) 830-061 20
  • Renate Ebbinghaus, Tel.: (030) 830-061 77