Springe direkt zu Inhalt

Individuell Kompetenzen erweitern

Weiterbildung für nichtwissenschaftliches Personal durch das Zertifikatsprogramm „ProFI“ und den Lehrgang „Fachbeschäftigte/r in der Hochschulverwaltung“

26.04.2017

Interkulturelle Kompetenz hilft in vielen Alltagssituationen.

Interkulturelle Kompetenz hilft in vielen Alltagssituationen.
Bildquelle: Bernd Wannenmacher

Interkulturelle Kompetenz hilft in vielen Alltagssituationen. Auch im Arbeitsalltag von nichtwissenschaftlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Freien Universität: bei der Beratung von Studierenden und neuem wissenschaftlichen Personal, bei Besuchen ausländischer Delegationen, bei Absprachen und Teamarbeit bis hin zu Dienstreisen und Feiern. Um Hochschulangehörige zu unterstützen, ihre Kompetenz in diesem Bereich zu erweitern, bietet das Weiterbildungszentrum der Freien Universität das neue Zertifikatsprogramm „ProFI“ an.

Das vielfältige Spektrum des Programms umfasst Einführungsseminare, für Interessierte, die sich bisher wenig oder noch gar nicht mit interkultureller Kompetenz beschäftigt haben, bis hin zu speziellen Kursen – etwa zum Umgang mit Normen und Fristen für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Prüfungsbüros. „So kann jeder entscheiden, in welchem Bereich er oder sie sich weiterentwickeln möchte, den passenden Kurs finden und individuell die interkulturelle Kompetenz erweitern“, sagt Nicholas Hübner, Bildungsreferent am Weiterbildungszentrum, der das Angebot gemeinsam mit der Abteilung Internationales, der Personalentwicklung sowie dem Gesamtpersonalrat konzipiert hat.

Flexibles Angebot

Das Programm besteht aus den drei Bausteinen „Interkulturelle Kompetenz“, „Englisch“ und „Auslandsaufenthalt“. Wer die ersten beiden Bausteine erfolgreich absolviert hat, erhält das Zertifikat „ProFI“, mit dem zusätzlichen Auslandsaufenthalt das Zertifikat „ProFI +“. „Natürlich haben wir an der Hochschule zahlreiche Mitarbeiter, die bereits über sehr gute Englischkenntnisse verfügen. Sie können auch eine andere Fremdsprache aus dem Angebot des Weiterbildungszentrums wählen oder Kurse von externen Anbietern auf das Zertifikat anerkennen lassen, wenngleich die Kosten hierfür nicht übernommen werden können“, erklärt Nicholas Hübner. „Da gehen wir flexibel auf die jeweiligen Erfordernisse ein.“ Mitunter seien in einem Arbeitsbereich auch Kenntnisse in einer anderen Sprache wichtiger als im Englischen. Dann könne ebenfalls ein dazu passender Sprachkurs belegt werden.

Auch bei der Wahl des Auslandsaufenthaltes sind die Teilnehmerinnen und Teilnehmer frei: dieser muss weitgehend selbst organisiert werden und kann in Form einer Staff Training Week – ein Workshop-Programm an einer ausländischen Universität –absolviert werden, einem Job Shadowing – einer Kollegin oder einem Kollegen einer Partneruniversität bei der Arbeit über die Schulter schauen – oder durch einen Sprachkurs im Ausland.

Andere Länder, andere Sitten

Das Weiterbildungszentrum arbeitet zudem an einer Kooperation mit Erasmus-Partneruniversitäten für ein gemeinsames Auslandstraining. Im Rahmen des einwöchigen Programms sollen künftig Kurse zu verschiedenen Themen angeboten werden, die an einer Hochschule eine Rolle spielen, wie etwa Serviceorientierung. Da die Teilnehmer von unterschiedlichen europäischen Universitäten kommen, können sie vergleichen, wie dieser Bereich beispielsweise an einer Hochschule in Zypern oder in Finnland aussieht. Nebenbei werden auch die Soft Skills trainiert, etwa Kommunikationsfähigkeit, Teamfähigkeit und Einfühlungsvermögen in einer internationalen Gruppe. „Es ist nochmal ganz anders, wenn man in direktem Kontakt mit den Kolleginnen und Kollegen anderer Universitäten ist und persönlich erfährt, welche Unterschiede es gibt, als das Wissen nur theoretisch vermittelt zu bekommen“, sagt Nicholas Hübner. „Beispielsweise verschiedene Begrüßungs-, Diskussions- oder Höflichkeitsrituale: Ist es tatsächlich grob unhöflich, wenn sich der andere zu einem Termin verspätet? Wie direkt darf ich Kritik äußern oder widersprechen? Fettnäpfchen zu umgehen, ist manchmal gar nicht so leicht. Das ist ein spannendes Thema.“

Im Startjahr 2017 übernimmt die Abteilung „Internationales“ der Freien Universität die Beiträge für die Veranstaltungen im Zertifikatsprogramm „ProFI“ aus ihren Mitteln. Die Abteilung war an der Entwicklung des Programms maßgeblich beteiligt. Wichtig: die Englischkurse sind nur bei Anmeldung für das gesamte Programm kostenfrei, nicht für einzelne Kurse.

„Fachbeschäftigte/r in der Hochschulverwaltung“

Während das „ProFI“-Programm praktisch noch in den Kinderschuhen steckt, kann der Lehrgang „Fachbeschäftigte/r in der Hochschulverwaltung“ bereits auf zwei erfolgreiche Durchgänge zurückschauen. Die Erfahrungen aus den ersten beiden Runden fließen jetzt in den dritten Durchgang ein, der am 6. September startet, Anmeldefrist ist der 15. Mai. „Inhaltlich wurde der Lehrgang an vielen Stellen überarbeitet“, sagt Nicholas Hübner. Unter anderem werde der Hochschulbezug noch stärker betont, dem Hochschulrecht werde mehr Raum eingeräumt und die verschiedenen Themenfelder und Module würden besser miteinander verknüpft. Neu ist auch, dass die Hälfte der Kosten aus zentralen Mitteln übernommen wird, die andere Hälfte muss vom entsendenden Bereich getragen werden. Der Lehrgang richtet sich an Beschäftigte mit verwaltenden Tätigkeiten im Hochschulbereich, deren vielschichtige Aufgabengebiete über klassische Sekretariatsaufgaben deutlich hinausgehen.

Der Kurs besteht aus den fünf Modulen soziale Kompetenzen, Recht, Finanzmanagement, Studium und Lehre sowie Personalwesen. Er helfe dabei zu verstehen, wie die Hochschule „eigentlich tickt“, was außerhalb des eigenen Arbeitsbereiches passiere, Zusammenhänge zu erkennen, sagt Nicholas Hübner. „Dieses Feedback bekommen wir oft. Auch, dass die Teilnehmer durch den Lehrgang sicherer geworden sind in ihrem eigenen Arbeitsfeld, gerade auch bei den Vorgängen, die sie nicht explizit gelernt haben, sondern die sie sich durch learning by doing angeeignet haben.“. Das Zertifikat wird innerhalb der Freien Universität als gleichwertiger Abschluss zum Verwaltungslehrgang II anerkannt. Campus.leben hat bereits über zwei Absolventinnen des Lehrgangs berichtet.

Weitere Informationen

  • Eine Anmeldung für das Gesamtprogramm „Zertifikat ProFI“ erfolgt über das Weiterbildungszentrum. Anschließend können die einzelnen Veranstaltungen zur Interkulturellen Kompetenz sowie zu den Englischkursen gebucht werden. Der Auslandsaufenthalt kann zusätzlich über das Erasmus-Programm der Abteilung Internationales absolviert werden. Das Programm soll möglichst innerhalb von zwei Jahren absolviert werden. Bisher besuchte Veranstaltungen aus dem Programm des Weiterbildungszentrums werden rückwirkend ab 1. Januar 2016 auf das Zertifikat angerechnet.