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Die Vielfalt der Statistik

Die Statistische Beratungseinheit der Freien Universität fu:stat bietet ein umfassendes Beratungsangebot

29.11.2011

Das Team der Statistischen Beratungseinheit fu:stat bietet Studierenden, Wissenschaftlern und Unternehmen ein umfassendes Beratungsangebot.

Das Team der Statistischen Beratungseinheit fu:stat bietet Studierenden, Wissenschaftlern und Unternehmen ein umfassendes Beratungsangebot.
Bildquelle: Daniel Nachtigall

Im Oktober 2008 gegründet, konnte das an der Freien Universität Berlin angesiedelte Team der Statistischen Beratungseinheit fu:stat inzwischen schon vielen Studierenden, Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern sowie Unternehmen bei statistischen Problemen beratend zur Seite stehen. Das Angebot umfasst individuelle Beratungsgespräche, die Betreuung von Projekten und Abschlussarbeiten mit empirischem Anteil, die Übernahme von statistischen Analysen sowie Schulungen zu verschiedenen Bereichen der Statistik.

Die statistische Beratungseinheit fu:stat ist eine an der Freien Universität angesiedelte Serviceeinrichtung. Allein im Sommersemester 2011 fanden mehr als 120 Beratungstermine statt. Knapp 45 Prozent der Beratungen werden dabei von Promovierenden wahrgenommen. „Mittlerweile sind empirische Studien in fast allen Fachbereichen gefragt“, erklärt Amit Ghosh, der Leiter von fu:stat, die wachsende Nachfrage.

Unterstützung bei wissenschaftlichen Projekten mit empirischem Anteil

Wie vielfältig die statistischen Fragestellungen sind, die an die Statistische Beratungseinheit herangetragen werden, zeigt ein besonders außergewöhnlicher Fall. Im Rahmen des Exzellenzclusters „Languages of Emotion“ sollte in einer Forschungseinrichtung in Uganda mithilfe von Verhaltensexperimenten untersucht werden, ob Menschenaffen aufgrund der Mimik ihres Gegenübers das eigene Verhalten ändern und vielleicht sogar Gefühle zu ihrem eigenen Vorteil vortäuschen. Das Experiment wurde auf Video aufgezeichnet. „Die beobachteten Emotionen wurden zunächst in Variablen kodiert, um sie für die spätere Analyse zugänglich zu machen“, erklärt Claudia Baldermann, Mitarbeiterin der Beratungseinheit, das Verfahren der Datenaufbereitung. Die Auswertung wird derzeit vorgenommen.

Besonders freut sich Amit Ghosh über die erfolgreiche statistische Beratung der Emmy-Noether-Nachwuchsgruppe „Lebensbedingungen und biologischer Lebensstandard in der Vorgeschichte“. Sie wird von Eva Rosenstock am Institut für Prähistorische Archäologie geleitet und konnte kürzlich Fördermittel der Deutschen Forschungsgemeinschaft einwerben. „Das Beispiel zeigt, wie sinnvoll eine statistische Beratung schon in der Antragsphase eines Projekts sein kann.“

Individuelle Beratung und breites Schulungsangebot

Bei statistischen Fragestellungen können Angehörige der Freien Universität auf die Hilfe der Statistischen Beratungseinheit zurückgreifen. So wurde das Angebot beispielsweise vom Institut für Deutsche und Niederländische Philologie in Anspruch genommen, als es darum ging, Einflussfaktoren auf die Lesegeschwindigkeit verschiedener Testpersonen zu ermitteln.

Die Beratungsgespräche sind für Angehörige der Freien Universität kostenlos. Für die Schulungen werden Gebühren erhoben, die je nach Kursangebot für Studierende 40 bis 60 Euro, für Mitarbeiter der Universität 60 bis 120 Euro und für Externe 100 bis 180 Euro betragen. „Die Teilnehmer reisen aus dem ganzen Bundesgebiet an, weil unser Angebot alle gebräuchlichen Statistik-Programme abdeckt“, sagt Ghosh. Die Schulungen reichen von Grundlagen-Kursen in Excel, SPSS, STATA und anderen Analyse-Programmen bis hin zu spezielleren Themen wie Panel-Methoden.

Die Beratung von Unternehmen wurde im März diesen Jahres mit Unterstützung von profund, der Gründungsförderung der Freien Universität, in Form der INWT Statistics GmbH ausgegründet. INWT Statistics arbeitet eng mit fu:stat zusammen, speziell bei der Vermittlung von Praktika und bei der Vergabe von Abschlussarbeiten in Zusammenarbeit mit Unternehmen.

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