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Sommer in der Arktis

Post aus Spitzbergen! Der Sommer ist inzwischen vorbei, aber Janna Einöder lässt ihn noch einmal Revue passieren.

22.10.2015

Der Smeerensburgbreen-Gletscher in all seinen Farben.

Der Smeerensburgbreen-Gletscher in all seinen Farben.
Bildquelle: Robynne Nowicki

Zwei Eisbärenmütter mit ihren Jungen aus sicherer Entfernung, fotografiert durch Ferngläser.

Zwei Eisbärenmütter mit ihren Jungen aus sicherer Entfernung, fotografiert durch Ferngläser.
Bildquelle: Henry Short

Forschungsarbeit hautnah: Populationsstudien mit Gänsemeister Maarten Loonen in Ny-Ålesund.

Forschungsarbeit hautnah: Populationsstudien mit Gänsemeister Maarten Loonen in Ny-Ålesund.
Bildquelle: Simon Jacobsen

Sommer in der Arktis – hört sich erstmal nach einem ziemlichen Gegensatz an. Natürlich sind die Temperaturen von durchschnittlich 6 Grad Celsius gewöhnungsbedürftig, mit dem klassischen „Zwiebel-Look“ aber gut zu meistern. Sommer heißt hier non-stop arbeiten, denn die Zeit des Sonnenlichts ist begrenzt und alles, was in den wenigen Sommermonaten liegen bleibt, muss bis nächstes Jahr warten. Das gilt nicht nur für die Menschen hier, auch die Pflanzen zeigen sich in vollster Pracht und Tiere sieht man vermehrt mit Jungen. Für uns Biologen war der erste Uni-Monat deshalb sehr intensiv.

Nach einigen Wochen voll mit Outdoor-Aktivitäten rund um Flora und Fauna ging es dann Mitte August auf einen einwöchigen Schiffs-Cruise rund um die Westküste von Spitzbergen! Die Reise war primär dazu da, für unsere selbst entwickelten Forschungsthemen Daten zu sammeln. Neben diesen Gruppenprojekten stand aber das Kennenlernen der Natur deutlich im Mittelpunkt.

Die Orte, die wir uns angeschaut haben, hätten von ihrer Beschaffenheit nicht verschiedener sein können: steinige, karge Küstenabschnitte gefolgt von blauen Gletscherschönheiten oder der absurd grünen Vegetation am Fuße der Vogelfelsen. Auch die Liste von Tieren und Pflanzen, die uns auf unserem Weg begegnet sind, ist lang: Neben Papageientauchern, Polarfüchsen und Walrossen waren zwei Eisbären mit ihren Jungen, die wir vom Schiff aus beobachten konnten, der absolute Höhepunkt!

Und dann sind da die kleinen, stillen Momente, die diese Reise so besonders gemacht haben: die Farbe der Gletscher, das Geräusch von schwimmendem Packeis auf dem Meer oder die komplette Abgeschiedenheit von der Außenwelt. Ich glaube, ich habe noch nie solch unberührte Natur gesehen – einfach unfassbar. Und dann sitzt man abends auf dem Schiff zusammen, abseits von jeglicher Verbindung zur Außenwelt, und spielt Karten, anstatt an seinem Smartphone zu hängen – definitiv ein Erlebnis, was ich so schnell nicht vergessen werde.

Im nächsten Bericht mehr über den Sommer in der Arktis, der sich, wie ich finde, durchaus sehen lassen kann!

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