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Vom Hörsaal auf die Bühne

Geografie-Student Patrick Fabian nimmt an der Casting-Show "Popstars“ teil

16.08.2012

Patrick Fabian auf dem Geocampus der Freien Universität: „Für den Master komme ich vielleicht zurück.“

Patrick Fabian auf dem Geocampus der Freien Universität: „Für den Master komme ich vielleicht zurück.“
Bildquelle: Susanne Rothmund

Patrick Fabian auf Ibiza mit Jury-Mitglied Detlef "D!" Soost

Patrick Fabian auf Ibiza mit Jury-Mitglied Detlef "D!" Soost
Bildquelle: © ProSieben/Richard Hübner

Patrick Fabian führt zwei Leben: Im Alltag studiert der 25-Jährige an der Freien Universität, daneben nimmt er an der zehnten Staffel von "Popstars" teil. Gerade kämpft er auf Ibiza um den Einzug in das Halbfinale, das in Berlin stattfinden wird. Dass sich ein erfolgreiches Studium und das "Popstars"-Casting unter Palmen nicht ausschließen, will der Berliner wieder an diesem Donnerstag um 20.15 Uhr auf ProSieben beweisen.

Gar nicht so einfach, Patrick Fabian zu treffen. Die erste Verabredung verpasst er, auch die zweite droht zu platzen, denn der angehende Popstar steht auf dem Beachvolleyballfeld des Dahlemer Campus der Freien Universität statt am verabredeten Ort. Es sind Semesterferien, da ticken die Uhren eben anders.

Patrick Fabian studiert im 6. Semester Geografische Wissenschaften. Weil er alle Kurse erfolgreich abgeschlossen hat und nur noch die Bachelorarbeit ansteht, konnte er sich für "Popstars" freinehmen: „Sonst hätte ich nicht mitgemacht“, sagt er. Für ihn ist die Castingshow die Erfüllung eines langgehegten Traums. Schon als 12-Jähriger hat er im Jugendfreizeitheim Hip-Hop-Kurse belegt. Mit Freunden schrieb er seine ersten Texte für die Rapstücke: „Mir lag der Gesangspart am besten, gesungen hab ich schon immer gern.“

Gesucht: pädagogische Fähigkeiten

Nach seinem Abitur 2007 machte er Zivildienst und schrieb sich dann zunächst für Maschinenbau an der Technischen Universität Berlin ein. Nach zwei Semestern brach er ab und entschied sich für ein Geografie-Studium an der Freien Universität. Ursprünglich wollte er Lehrer werden, dafür konnte der große Bruder zweier Schwestern seine pädagogischen Fähigkeiten schon zu Hause trainieren. Erzieherische Qualitäten brauchte er allerdings auch ab und an während des Ibiza-Workshops im Umgang mit seinen jüngeren, noch WG-unerfahrenen Mitbewohnern. Mit seinem jetzigen Studiengang Geografische Wissenschaften ist er zufrieden – auch wenn ihm die große Themenbreite zuweilen zu schaffen macht: „Man lernt viele Bereiche kennen und muss sich entscheiden, welche man weiterverfolgt. Es ist ein sehr vielseitiges Studium.“

Singen und modeln unter Palmen

Bei "Popstars" fühlt sich Patrick Fabian gut betreut, auch wenn er nicht mit allem einverstanden ist: In der ersten Folge des Workshops sei er beim Sonnenbaden am Pool gezeigt worden, während seine Gruppe hart geprobt habe. „Das fand ich unfair, weil ich mich auf dem Liegestuhl nur kurz ausgeruht habe. Davor hatte ich mich die ganze Zeit darum gekümmert, dass die Gruppe übt.“

Fototermine in der Badehose und freizügige Bühnenshows gehören zum Job. Der Student hat damit keine Probleme: Seit 2008 arbeitet er auch als Model. „Es ist eben das Showbusiness“, lacht er. Die früheren Staffeln haben ihm noch besser gefallen: „Jetzt geht es eher in Richtung Reality-Soap. Was gezeigt wird, hat wenig mit Gesang zu tun, man  sieht die Kandidaten nur am Ende der Shows beim Singen.“

Dennoch bereut er es nicht, bei Popstars dabei zu sein. Durch das Vocal-Coaching habe er hilfreiche Techniken erlernt. „Wenn ich das täglich übte, würde sich meine Stimme verbessern“, sagt er mit dem einschränkenden Konjunktiv.

Von der Bühne zurück in den Alltag

Wie wird sein Leben nach "Popstars" aussehen? Patrick Fabian will in Berlin bleiben, sein Studium abschließen und sich ein Praktikum oder einen Job suchen. In welchem Bereich? Das habe er noch nicht entschieden. Nach einem Praktikum in Indien weiß er, dass ihn Entwicklungshilfe und Städteplanung interessieren. Auch die neuen Masterstudiengänge „Environmental Earth Science“ oder „Landschaftsarchäologie“ an der Freien Universität würden ihn reizen. Vielleicht bewirbt er sich dafür. Das Musikmachen werde er auf jeden Fall weiterverfolgen.

Das "Popstars"-Finale wird im September live aus Berlin übertragen. Wer weiß, wo sich der „Rohdiamant“ – wie ihn Jurorin Senna Gammour einmal nannte – dann aufhalten wird: auf Tournee oder versunken in seine Lehrbücher, in denen er vielleicht auch etwas über Diamanten lernt. Aber über die echten.