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Kunst im Bunker

Studierende der Freien Universität konzipieren Ausstellung zur Gegenwartskunst im Fichtebunker

29.07.2010

Besucherandrang vor dem Fichtebunker in Kreuzberg

Besucherandrang vor dem Fichtebunker in Kreuzberg
Bildquelle: Frederik Finke

Studierende vom Kunsthistorischen Insitut beim Aufbau der Ausstellung "now open for off season" im Fichtebunker

Studierende vom Kunsthistorischen Insitut beim Aufbau der Ausstellung "now open for off season" im Fichtebunker
Bildquelle: Seminargruppe "Einführung in die kuratorische Praxis"

Der Kreuzberger Fichtebunker, seinerzeit Gasometer und Luftschutzbau, ist nun ein Ort der Gegenwartskunst und in Teilen erstmalig der Öffentlichkeit zugänglich: „now open for off season. Endzeiten in der Gegenwartskunst“ nennen die Studierenden die von Ihnen konzipierte Ausstellung, die noch bis zum 22. August zu sehen ist.

Normalerweise sitzen die Studierenden im Einführungsseminar in die kuratorische Praxis in den Räumen des Kunsthistorischen Instituts in der Koserstraße 20. Zur Zeit sind sie im Kreuzberger Fichtebunker und führen durch ihre am 15. Juli eröffnete Kunstausstellung.

„Als ich zum ersten Mal am Abend der Vernissage aus dem Bunker kam, war ich überwältigt vom Besucherandrang“, erzählt die Studentin Mona El-Bira, die an dem von der Kunsthistorikerin Anna-Carola Krausse geleiteten Seminar teilnimmt. Die zweisemestrige Lehrveranstaltung sollte den Studierenden berufsrelevante Abläufe der Ausstellungstätigkeit vermitteln.

„Die vielen Facetten der kuratorischen Arbeit wurden nicht nur in praktischen Übungen durchgespielt, sondern ganz konkret mit der Konzeptionierung der Ausstellung „now open for off season“ umgesetzt“, erklärt Krausse.

Kunst zum Thema „Endzeit“

Ein geschichtsträchtiger, düsterer Betonkoloss beherbergt die Ausstellung und spiegelt das Grundthema der Ausstellung: die Endzeit. Mit seinen labyrinthhaften, zum Teil fensterlosen Gängen und der surrealen Kühle, die so gar nicht dem hochsommerlichen Berlin entspricht, wird der Fichtebunker zum idealen Ort der apokalyptischen Werke und Installationen von rund 25 Künstlern.

Die Künstler sind Studierende und Meisterschüler der Berliner und Dresdner Kunsthochschulen und internationale, in Berlin lebende Künstler. Einige Werke wurden extra für die Ausstellung geschaffen, viele sind erstmals öffentlich zu sehen. „Die Ambivalenz zwischen Humor und Ernsthaftigkeit gefallen mir an der Ausstellung am besten. Ich habe das Gefühl, jeder kann etwas mitnehmen“, sagt die Studentin Florentine Pohland.

Pilotprojekt im Seminar

„Die Studierenden haben dank ihres enthusiastischen Einsatzes eine überzeugende Ausstellung geschaffen“, so Seminarleiterin Anna-Carola Krausse. Außerdem habe das Pilotprojekt gezeigt, dass sich Lehrveranstaltungen zur kuratorischen Praxis hervorragend in den kunsthistorischen Lehrplan integrieren lassen. „Für mich war die Verbindung von Theorie und Praxis die ideale Form der universitären Lehre“, fasst die Seminarteilnehmerin Tina Gebler ihre Erfahrung zusammen.

Die Ausstellung ist noch bis zum 22. August 2010 in der Fichtestraße in Berlin-Kreuzberg zu sehen, der Eintritt ist frei.

Ort und Zeit

  • Fichtebunker in der Fichtestraße 6 in 10967 Berlin-Kreuzberg Öffnungszeiten bis zum 22. August: donnerstags bis sonntags 15 bis 21 Uhr
  • Finissage Sonntag, 22. August 2010 um 19 Uhr mit einer Performance von Angela Schubot und Jared Gradinger ("What they are instead of")