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Wer bitte war Frau oder Herr Van’t-Hoff?

Wie zwei Jura-Erstsemester ihre erste Woche an der Freien Universität gemeistert haben

20.10.2008

Erstsemester bei der Campus-Rallye

Erstsemester bei der Campus-Rallye
Bildquelle: Freie Universität Berlin / Hambura

Es geht alles ganz schnell. Jede Sekunde zählt. Larissa und ihre Kommilitonen wollen unbedingt gewinnen. Bei der Erstsemester-Rallye lernen Studierende ihren Campus kennen – und ihre Mitstudenten.

Um schneller und besser als die Konkurrenz zu sein, haben sich die 19-Jährige und ihre Teammitglieder aufgeteilt. Ein Teil der Gruppe ist zur Internet-Recherche in die Bibliothek gegangen. Der Rest läuft über den Campus, um Antworten auf Fragen zu finden wie: In welchem Jahr wurde die Freie Universität gegründet? Oder: Wie schwer ist ein Schönfelder?

Larissa hat ihr Abitur vor einem Jahr an der Katholischen Schule Liebfrauen in Berlin-Charlottenburg abgelegt. Die Wahl der Freien Universität war für sie eine logische Konsequenz: "Ich wollte in Berlin bleiben und dort an einer exzellenten Universität studieren." Während die Mitglieder ihrer Gruppe immer noch grübeln, wer Frau oder Herr Van’t-Hoff gewesen sein könnte – Namensgeber der Straße, an der die Gebäude des Fachbereichs Rechtswissenschaft liegen – ergreift Larissa die Initiative und hält einen Dozenten an. "Jacobus Henricus Van't Hoff war Nobelpreisträger für Chemie", ruft sie schließlich ihrer Gruppe schon von weitem zu. Nachdem alle Antworten gefunden worden sind, gibt Larissa den Fragebogen ihrer Gruppe am Ziel ab. Die Hektik hat sich gelohnt. Larissas Mannschaft hat gewonnen. Als Preis bekommt jeder Teilnehmer zwei Lehrbücher zum Bürgerlichen Gesetzbuch vom Dekan überreicht.

Lieblingsplatz: die Cafeteria der Juristen

Auch Kilian studiert im ersten Semester Jura an der Freien Universität. Auch für ihn kann es nicht schnell genug gehen: "Jetzt habe ich so lange auf das Studium gewartet und hoffe, dass es jetzt endlich richtig losgeht." Der 19-Jährige freut sich vor allem über die vom Fachschaftsrat organisierten Einführungsveranstaltungen. Er hat am Kleingruppentreffen und an der Führung durch den Fachbereich teilgenommen. "Ich weiß jetzt, welche Klausuren ich schreiben werde und wo die Hörsäle sind. Wenn ich Probleme habe, kann ich einfach ältere Studenten fragen."

Anders als Larissa ist er nicht zu allen Einführungsveranstaltungen gegangen. "Zur Einführungsveranstaltung in der Bibliothek habe ich es nicht geschafft und habe sie nun selbst erkundet. Das war wohl ein Fehler. Bei der Suche nach den Sozialgesetzbüchern bin ich erst einmal gescheitert", erklärt er schmunzelnd. Der ehemalige Schüler der Pankower Rosa-Luxemburg-Oberschule ist dafür anderswo fündig geworden. So hat er schon nach nur einer Woche seinen Lieblingsplatz gefunden: die Juristen-Cafeteria an der Van't-Hoff-Str. 8: "Dort ist es einfach gemütlich. Und man trifft ältere Studierende, die wissen, wo das Sozialrecht steht."