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Schlichte Eleganz – Die Villa an der Grunewaldstraße 34

Im sanierten Gebäude findet das Forschungskolleg "Verflechtungen von Theaterkulturen" eine Heimat

21.10.2008

Variation ausgewählter Rottöne in der Lounge der sanierten Villa in der Grunewaldstraße 34

Variation ausgewählter Rottöne in der Lounge der sanierten Villa in der Grunewaldstraße 34
Bildquelle: Freie Universität Berlin / Jan Hambura

Schwungvoll, mit Blumen verziertes Treppengeländer.

Schwungvoll, mit Blumen verziertes Treppengeländer.
Bildquelle: Freie Universität / Jan Hambura

Der Eingang ist unscheinbar. Beim Betreten der Villa fällt der Blick zuerst auf kahle Wände und eine schlichte Treppe aus Marmor, die ins Erdgeschoss führt.

Hohe Decken, Millimeter genau verlegter Parkettboden und die Verbindung der alten Stuckverkleidung mit modernen roten Möbeln vermitteln einen Eindruck von schlichter Eleganz und Weitläufigkeit. Das Geländer der schwungvoll gewundenen Treppe ist mit Blumen verziert und bildet einen Gegensatz zu den puristischen Lampen. Das Erdgeschoss ist wie um 1900 der repräsentative Bereich des Hauses. Wo einst der Salon, das Herrenzimmer und der Speisesaal den Bewohnern der Villa dienten, sind heute das Sekretariat, die Bibliothek, die Lounge und der Seminarraum des Forschungskollegs untergebracht. Der Wintergarten im ersten Stock erlaubt einen Blick in den weitläufigen Garten.

Geschichte des Hauses

Die Villa wurde im Jahre 1900 für den Rittmeister Ferdinand Bugge nach Plänen des königlichen Regierungsbaumeisters Otto Stahn erbaut. Sie diente als Wohnhaus. Während Familie Bugge im Obergeschoss residierte, beherbergte das Dachgeschoss die Zimmer für die Dienstmädchen und Gäste der Familie. Im Souterrain befanden sich die Küche, Wirtschaftsräume und ein Zugang zum Weinkeller. In den siebziger Jahren wurden die Zimmer zu Labor- und Büroräumen umfunktioniert. Damals zog das Zoologische Institut der Freien Universität in die Villa. Im Mai 2008 begannen dann die Sanierung und Renovierung, bei der der alte großzügige Zustand des Hauses wiederhergestellt wurde.

Eindeutige Identität

Im Ober- und Dachgeschoss des zweistöckigen Gebäudes liegen heute die Arbeitsräume der bis zu zehn Gastwissenschaftler, die am Internationalen Geisteswissenschaftlichen Forschungskolleg "Verflechtung von Theaterkulturen" forschen werden. Im Souterrain befinden sich Büro- und Computerräume. Durch die ausgewählten Rottönen bei Möbeln und Bodenbelägen wollte Architektin Carola Schäfers vor allem eine eindeutige Identität schaffen, "die mit ihrem Wiedererkennungswert alle Etagen umfasst". Noch sind die meisten Arbeitszimmer und auch die Bibliothek leer. Sie werden sich füllen, wenn die ersten Gastwissenschaftler die Büros in ihrer neuen Wirkungsstätte beziehen.