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Gründerpreis im Grünen

Beim Sommerfest des Netzwerks Unternehmertum der Freien Universität standen drei Start-ups im Wettbewerb um die Auszeichnung der Berliner Sparkasse

19.09.2014

(von links): Die Finalisten Sam Dylan Moré, Emanuel Fleige, Malte Zur und Fabian Grasse. Michael Jänichen (1. v.l.) und Peter-André Alt (1. v.r.) zeichneten den Gründer der Dolosys GmbH, Jan Baars (2. v.l.), aus.

(von links): Die Finalisten Sam Dylan Moré, Emanuel Fleige, Malte Zur und Fabian Grasse. Michael Jänichen (1. v.l.) und Peter-André Alt (1. v.r.) zeichneten den Gründer der Dolosys GmbH, Jan Baars (2. v.l.), aus.
Bildquelle: Profund

Das Veranstaltungshaus der Berliner Sparkasse am Wannseeufer zeigte sich von seiner schönsten Seite. Zum zweiten Mal hatte das Netzwerk Unternehmertum der Freien Universität Berlin seine Mitglieder und Gäste zum Sommerfest mit Seeblick und zur Verleihung des Gründerpreises der Berliner Sparkasse eingeladen. Drei Ausgründungen aus dem Umfeld der Freien Universität Berlin traten im Finale um die mit 3.000 Euro dotierte Auszeichnung gegeneinander an. Sie hatten für ihre Präsentation jeweils fünf Minuten Zeit, dann wurden Fragen aus dem Publikum gestellt. Die rund 150 Gäste kürten anschließend per Stimmzettel den Preisträger.

Seit 2013 ist die Berliner Sparkasse Partnerin der Gründungsförderung der Freien Universität Berlin und unterstützt die Gründungskultur auf dem Campus: Der gemeinsam mit dem Netzwerk Unternehmertum der Freien Universität Berlin ausgelobte Gründerpreis ist Bestandteil der Kooperation und wird jährlich mit wechselnden Themenschwerpunkten vergeben.

Dendropharm, Grassezur und Dolosys präsentieren sich im Finale

Nachdem im vergangenen Jahr das Start-up Lebepur für den besten Markenauftritt ausgezeichnet worden war, sollte nun der erfolgreiche Wissens- und Technologietransfer von der akademischen Forschung in die Wirtschaft belohnt werden. Bewertet wurden unter anderem, in welchem Umfang Forschungsergebnisse verwertet und Schutzrechte gesichert worden waren; außerdem zählten die Schlüssigkeit des Geschäftsmodells, Wettbewerbsvorteile, erste Markterfolge und der Nutzen des Produkts für die Gesellschaft. Die Firmen durften zudem nicht älter als drei Jahre sein. Mitglieder der Jury waren Dr. Christian Segal von der Berliner Sparkasse, Corinna Visser aus der Wirtschaftsredaktion des „Tagesspiegel“, Dr. Kai Bindseil, Clustermanager Gesundheitswirtschaft Berlin-Brandenburg, die Vorstandsvorsitzende des media.net berlinbrandenburg e.V. Andrea Peters sowie Günther Pätz, Geschäftsführer der Celares GmbH. Von ihnen wurden die Unternehmen Dolosys GmbH, GrasseZur Ingenieurgesellschaft mbH und DendroPharm GmbH in die Entscheidungsrunde geschickt.

Die erste Präsentation oblag Sam Dylan Moré, dem Gründer und Geschäftsführer von DendroPharm. Das Spin-off des Fachbereichs Biologie, Chemie, Pharmazie der Freien Universität entwickelt Nanocarrier-Systeme, die medizinische Wirkstoffe effektiv an ihren Zielort im Körper des Patienten transportieren (siehe Seite XY). Anschließend stellten Fabian Grasse und Malte Zur ihr Unternehmen vor: Die von profund betreute Ausgründung der Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung wendet innovative Methoden zur Werkstoffprüfung von Faserverbundwerkstoffen an, hat in Rekordzeit eine neue DIN-Norm etabliert und arbeitet im eigenen Prüflabor für Kunden wie BMW und BASF.

Schmerzmonitor erhält die meisten Stimmen des Publikums

Die Herzen des Publikums eroberte jedoch der Mediziner Jan Baars mit seinem sogenannten Paintracker: Das Gerät kann bei nicht mitteilungsfähigen Patienten in der Intensivmedizin und bei Patienten mit chronischen Schmerzen erstmals objektiv messen, in welchem Umfang ihr Schmerz durch Medikamente ausgeschaltet wird. Dadurch lassen sich die Schmerzmittel besser dosieren, und die Heilung wird beschleunigt. Der Paintracker soll 2015 auf den Markt kommen. Dolosys ist ein Spin-off der Charité, das im Rahmen einer Kooperation von profund, der Gründungsförderung der Freien Universität, betreut wurde. Nach Auszählung der Stimmen nahm Jan Baars die Auszeichnung und Glückwünsche von Peter-André Alt, Präsident der Freien Universität Berlin, und von Michael Jänichen, Bereichsleiter Firmenkunden der Berliner Sparkasse, entgegen.

Deutschlandstipendium für unternehmerisch engagierte Studierende

Zum Abschluss des offiziellen Programms appellierte Steffen Terberl, Leiter Wissens- und Technologietransfer der Freien Universität und Finanzvorstand des Netzwerks Unternehmertum, an den Gründergeist des Publikums: Damit künftig immer mehr junge Menschen dem Beispiel von Jan Baars folgen können, sammle das Netzwerk Spenden für Deutschlandstipendien, die an unternehmerisch engagierte Studierende vergeben werden. Für ein weiteres Stipendium fehlten noch 400 Euro. Der Betrag wurde noch am Abend aus den Reihen der Gäste aufgebracht, und die Berliner Sparkasse legte mit zusätzlichen 400 Euro den Grundstein für ein weiteres Stipendium.

Mit einem Grill-Buffet unter freiem Himmel und vielen Gesprächen klang der Sommerabend aus. Wer mutig genug war, ein Gläschen „Havelwasser“ zu nehmen, wurde mit einem Geschmackserlebnis belohnt: RatioDrink-Gründer Rafael Kugel ließ sein neues Mixgetränk aus Birnensaft und Weißwein mit Blick auf das namensgebende Gewässer im Abendrot verkosten und erntete viel Lob dafür.

Weitere Informationen

Das Netzwerk Unternehmertum der Freien Universität Berlin legte seinen zweiten Jahresbericht vor

Im Geschäftsjahr 2013/2014 ist das Netzwerk Unternehmertum als Zweig der Ernst-Reuter-Gesellschaft der Freunde, Förderer und Ehemaligen der Freien Universität Berlin e. V. auf rund 100 Mitglieder gewachsen und hat neue Maßnahmen zur Förderung der Gründungskultur auf dem Campus entwickelt. Das Start-up-Mentoring-Programm ist erfolgreich angelaufen und brachte 13 Gründungsteams mit erfahrenden Mentorinnen und Mentoren, vornehmlich aus dem Netzwerk selbst, zusammen (siehe Seite XY).

Zur Langen Nacht der Wissenschaften im Mai 2014 wurde die VIP-Tour in Kooperation mit dem Berlin Südwest e. V. ausgerichtet. Höhepunkt war der Empfang im designierten Technologie- und Gründungszentrum Südwest (siehe Seite XY) in der Fabeckstraße 60–62. Der Start-up Grill erfreut sich weiterhin großer Beliebtheit:

Alle drei Monate stellen sich drei Gründungsvorhaben nach ihrer Präsentation den Fragen von bis zu zehn Unternehmern und Experten aus den Reihen des Netzwerks. Im April 2014 initiierte das Netzwerk zusammen mit der Freien Universität eine Crowdfunding-Kampagne, um Spenden zu sammeln für Deutschlandstipendien, die an unternehmerisch engagierte Studierende vergeben werden. Für das im Juni 2014 angelaufene EU-Projekt „Entrepreneurial Alumni Networks“ dient das Netzwerk Unternehmertum als Modell: Ziel des Projekts ist der Aufbau von Entrepreneur-Alumni-Netzwerken an elf Hochschulen in der Ukraine, Moldawien und Georgien. Mit Mitgliedern und Gästen wurde im August 2014 zum zweiten Mal das Sommerfest des Netzwerks im Veranstaltungshaus der Berliner Sparkasse gefeiert.

Weitere Informationen zur Gründungsförderung profund.