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Früherkennung von Alzheimer hilft

Das Gründungsprojekt „NEMOSYN – Diagnostik der Alzheimer-Krankheit“ forscht  an einer zuverlässigen Frühdiagnostik und neuen Behandlungsstrategien der Krankheit.

25.01.2010

von unten nach oben und von links nach rechts: Dr. Denise Kotttwitz, Dorothea Heinrich, Claudia Kieper, Dr. Lisa-Marie Münter, Dr. Hans-Markus Wenzel, Prof. Dr. Gerd Multhaup

von unten nach oben und von links nach rechts: Dr. Denise Kotttwitz, Dorothea Heinrich, Claudia Kieper, Dr. Lisa-Marie Münter, Dr. Hans-Markus Wenzel, Prof. Dr. Gerd Multhaup
Bildquelle: Hartmuth Klemme

Alzheimer ist die häufigste Demenzerkrankung bei Personen über 65 Jahren, leider fehlt es an den nötigen Früherkennungsmaßnahmen zur rechtzeitigen Behandlung der Krankheit. Die  Initiative von Professor Gerd Multhaup, Professor für neurodegenerative Erkrankungen am Institut für Chemie und Biochemie der Freien Universität Berlin, setzt auf neue Erkennungsmethoden, um die bisher unheilbare Krankheit frühzeitig zu bekämpfen.

Allein in Deutschland sind etwa 700.000 Menschen von der Alzheimerkrankeit betroffen, und es werden jedes Jahr mehr: Da fast ausschließlich ältere Menschen erkranken, könnte sich die Zahl der Krankheitsfälle in den nächsten 30 Jahren verdoppeln.

Für die Gesellschaft bedeutet das eine ungeheure Belastung, dem Gesundheitssystem steht eine ungeahnte Kostenexplosion bevor. Die Forschung auf diesem Gebiet und der Transfer der neuesten Forschungsergebnisse zu marktfähigen Produkten stehen hier vor großen Aufgaben: Bislang ist die Alzheimer-Erkrankung nicht heilbar, Medikamente können lediglich den Krankheitsverlauf verlangsamen. Eine frühe Diagnose hätte große Vorteile für die Patienten. Doch bisher gibt es weder für die Alzheimer-Diagnose noch für Erfolgskontrolle von Therapien kostengünstige, sichere und schnelle Tests.

Neue Erkenntnisse machen Tests zur Frühdiagnostik möglich

Die beteiligten Forscher von Nemosyn konnten Moleküle identifizieren, die sich sowohl für eine Frühdiagnostik als auch für die Wirkstoffsuche bei der Behandlung der Alzheimer-Krankheit eignen. Durch die Projektförderung im Rahmen des EXIST-Forschungstransferprogrammes des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie konnte jetzt mit der Entwicklung von Meletest begonnen werden, einem validierten Invitro- Diagnostikum der Alzheimer-Krankheit. Durch diesen Ansatz wird erstmals auch ohne Beschwerdebild eine Frühdiagnostik möglich. Meletest eignet sich außerdem für die Suche nach neuen Therapeutika.

Ein hochqualifiziertes Gründerteam aus Wissenschaft und Wirtschaft will diese Vision jetzt umsetzen. Die Projektleitung und Geschäftsführung der Gründung übernimmt Dr. Hans-Markus Wenzel, der neben Branchen-Erfahrung auch über kaufmännisches Praxiswissen verfügt. Die Leitung des Labors obliegt Dr. Denise Kottwitz. Sie hat langjährige Erfahrung in der Grundlagenforschung.

Der wissenschaftliche Input erfolgt durch Professor Gerd Multhaup und Dr. Lisa- Marie Münter, deren wissenschaftliche Arbeiten die Grundlage für die firmenrelevanten Patentanträge sind. Die Kombination aus Forschungskompetenz und Praxiserfahrung ist die Grundlage für die Übertragung der Idee hinter Meletest in marktfähige Produkte. Für die baldige Umsetzung der Geschäftsidee sind die Gründer von Nemosyn derzeit auf der Suche nach Investoren.