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Ein eigenes Bild

Bis 24. Juni: Ausstellung von Amnesty International über die Flüchtlingssituation im Mittelmeerraum

25.05.2016

Susanne Rothe (re.) von der Universitätsbibliothek freut sich über die Ausstellung, die von Stefanie Krebs-Pahlke (li.) initiiert worden ist.

Susanne Rothe (re.) von der Universitätsbibliothek freut sich über die Ausstellung, die von Stefanie Krebs-Pahlke (li.) initiiert worden ist.
Bildquelle: Manuel Krane

Nicht abreißende Nachrichten über sinkende Flüchtlingsboote auf dem Mittelmeer bestimmten vor zwei Jahren die Schlagzeilen. „Diesen Berichten wollte ich nachgehen und mir selber ein Bild machen“, schreibt die Amnesty-Aktivistin Ingeborg Heck-Böckler in ihrem Ausstellungstext. 2013 und 2014 ist sie nach Marokko und in die Mittelmeer-Region gereist, um sich einen eigenen Eindruck von der Situation zu machen. Die Ergebnisse dieser Reisen sind in der Ausstellung „Europa, was macht Du an Deinen Grenzen?“ dokumentiert, die noch bis zum 24. Juni in der Universitätsbibliothek der Freien Universität läuft.

„Die erschütternden Meldungen über immer mehr Tote wollte ich in Bilder und knappe Texte fassen“, schreibt Heck-Böckler. Sie sagt: „Ich bin überzeugt, dass wir es besser machen können, als wir es jetzt machen.“ Ihre Fotografien zeigen dramatische Situationen: Flüchtlingsboote, die im Rahmen des zum Zeitpunkt ihrer Reise noch existenten Seerettungsprogramms „Mare Nostrum“ evakuiert werden, Menschen in viel zu kleinen Räumen und mit viel zu wenig Lebensmitteln.

„Ich war trotz der schockierenden Bilder fasziniert, mit wie viel Würde Menschen versucht haben, ihren eigenen Stil und eigene Vorlieben zu pflegen“, schreibt Heck-Böckler. Die Fotos, die sie gemacht hat, bilden gemeinsam mit Informationstexten auf Roll-Ups die Ausstellung, die sie nun über Amnesty zum Verleih anbietet.

So ist Stefanie Krebs-Pahlke auf die Schau aufmerksam geworden. Die ehemalige Vorsitzende des Personalrats Dahlem ist seit vielen Jahren bei Amnesty International aktiv und hat schon mehrere Ausstellungen der Menschenrechtsorganisation in der Universitätsbibliothek initiiert. „Das Thema lag angesichts der aktuellen Flüchtlingssituation auf der Hand“, sagt Krebs-Pahlke. „Hier erreichen die Bilder ein großes Publikum.“ Die Leiterin des Bereichs Benutzung der Universitätsbibliothek Susanne Rothe ergänzt: „Etwa 1000 Benutzer gehen täglich durch unser Foyer.“

Bücher und Linkliste

Um die Ausstellung zu ergänzen, hat Susanne Rothe gemeinsam mit den Fachbibliotheken der Freien Universität Bücher herausgesucht und ausgestellt, die sich dem Thema Flucht und Migration widmen. Dazu gehören juristische Bände ebenso wie belletristische Literatur und Fluchtbeschreibungen. Außerdem hat Rothe gemeinsam mit dem Dokumentationszentrum UN-EU eine Linkliste herausgegeben, die auf zentrale Webseiten zur Thematik der Ausstellung verweist. „Das kann beispielsweise hilfreich sein für Leute, die Geflüchteten Hilfe leisten wollen, weil sie dort wichtige Ansprechpartner finden“, erklärt Susanne Rothe.

Sechsmal im Jahr wird das Foyer der Universitätsbibliothek zum Ausstellungsraum. „Möglichst eine Ausstellung soll sich dabei dem Thema Menschenrechte widmen“, sagt Susanne Rothe. Kurz vor Ende der aktuellen Schau im Juni wird Ingeborg Heck-Böckler persönlich von ihren Reisen berichten. „Das gibt uns Gelegenheit, noch einmal umfassend über das Thema zu berichten und Informationen aus erster Hand zu erhalten“, so Krebs-Pahlke.

Weitere Informationen

Am Mittwoch, den 22. Juni, findet um 17 Uhr in der Universitätsbibliothek eine Finissage anlässlich des Ausstellungsendes statt. Bei der Veranstaltung wird neben Susanne Rothe und Stefanie Krebs-Pahlke auch Ingeborg Heck-Böckler anwesend sein und von ihren Reisen in die Mittelmeer-Region berichten.

Die Linkliste zur Ausstellung kann hier abgerufen werden: http://www.fu-berlin.de/sites/ub/ueber-uns/ausstellung/Europa-Grenzen-Linksammlung.pdf