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„Mast- und Schotbruch“ auf dem Wannsee

Das Wassersportzentrum der Freien Universität begleitet Wassersportler auf ihrem Weg zum Segelschein

30.06.2010

Die Segel werden gehisst

Die Segel werden gehisst
Bildquelle: Lea Brinkschulte

Auf der Jolle unterwegs

Auf der Jolle unterwegs
Bildquelle: Lea Brinkschulte

Kentern gehört dazu

Kentern gehört dazu
Bildquelle: Lea Brinkschulte

Strahlender Sonnenschein und Schäfchenwolken zieren den Himmel über dem Wannsee bei etwa drei Windstärken. Für den Jollen-Anfängerkurs des Wassersportzentrums der Freien Universität (WSZ) findet die letzte Stunde vor der Abschlussprüfung zum „Sportbootführerschein Binnen“ statt. Bevor es heißt „Alles klar zum Ablegen“, wird der Prüfungsablauf ausführlich besprochen.

Die Segellehrer Benjamin Neugebauer und Uwe Sievers geben Tipps, weisen auf Schwierigkeiten hin und erklären den Neulingen, was es unbedingt zu beachten gilt. Beispielsweise nicht eigenmächtig zu entscheiden, wann die Prüfung beendet ist oder alle wichtigen Segelknoten zu beherrschen.

Zwar ist die Prüfung eine ernste Angelegenheit, dennoch kommt der Spaß nicht zu kurz. Seitens der Teilnehmer werden Witze über mögliche Fehler gemacht, und die beiden Kursleiter geben Anekdoten der vergangenen Prüfungen zum Besten. Der Kurs ist bunt gemischt, Studenten und Externe, Jung und Alt, bereits erfahrene Segler und absolute Anfänger finden sich hier zusammen, um das Angebot des Hochschulsports zu nutzen.

„Alle Leinen los“

Weiter draußen auf dem Wannsee findet eine Regatta statt. Bei dieser dürfen die Kursteilnehmer noch nicht mitsegeln, doch der „Sportbootführerschein Binnen“ wird sie nach bestandener Prüfung auch dazu befähigen. Der Schein qualifiziert die Absolventen zum Führen von Segelbooten bis zu einer Länge von 15 Metern, mit einer Motorstärke über 5 PS. Er gilt auf den meisten Binnenschifffahrtsstraßen, ausgenommen sind beispielsweise die Donau und der Bodensee.

Auf dem Tagesprogramm des Kurses steht der praktische Teil der Prüfung: An- und Ablegen, Wenden, Kreuzen, Schiften, Mensch-über-Bord-Manöver. Kentern gehört zum Segeln wenngleich nicht unbedingt zur Prüfung. Trotzdem will das Aufrichten eines Bootes gelernt sein. Darum nehmen sich manche der Teams die Zeit auszutesten, wann ein Boot kentert und nutzen die Gelegenheit, sich bei 21 Grad Wassertemperatur ein wenig Abkühlung zu gönnen.

Günstige Lage am Badeweg

Für alle Wasserratten ist das Wassersportzentrum am Badeweg 3 in der Nähe des S-Bahnhofs Nikolassee ein echter Geheimtipp: Jollen und Katamarane, Ruderboote und Kajaks sowie Surfbretter können hier mit entsprechender Fahrlizenz ausgeliehen werden. Die Befugnis kann auch im Rahmen eines Kurses erworben werden. Das Angebot des Wassersportzentrums ist günstiger als bei manch anderem Verein. An sonnigen Tagen empfiehlt es sich früh da zu sein, weil die Kapazitäten insbesondere während der Kurszeiten begrenzt sind. In diesem Sinne: „Auf zu neuen Ufern und Ahoi!“

Weitere Informationen

Wer die Profis in Aktion erleben will, dem empfiehlt Segellehrer Benjamin Neugebauer den alljährlichen Tagesspiegelcup der Freien Universität, der Technischen Universität und der Humboldt-Universität am Sonnabend den 3. Juli auf dem Großen Wannsee. Auf 15 Jollen werden den ganzen Tag über 30 Teams mit jeweils zwei Seglern gegeneinander antreten. Die Siegerehrung ist für 18 Uhr geplant.