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„RA RA RA - Eigenartige Druckwerke“

Universitätsbibliothek der Freien Universität zeigt Arbeiten des Künstlers Felix Martin Furtwängler

05.06.2009

Felix Martin Furtwängler kombiniert auf eindrucksvolle Art die "Farbe Schwarz" mit bunten Farben

Felix Martin Furtwängler kombiniert auf eindrucksvolle Art die "Farbe Schwarz" mit bunten Farben
Bildquelle: Jan Hambura

„RA RA RA - Eigenartige Druckwerke“ heißt die Ausstellung der Arbeiten des Buchkünstlers und Malers Felix Martin Furtwängler, die zurzeit in der Universitätsbibliothek der Freien Universität zu sehen ist. Die Pressendrucke – auf mechanischen Handpressen gedruckte Bücher – und Künstlerbücher des Wahlberliners können noch bis zum 12. Juni besichtigt werden.

Die gezeigten Arbeiten Felix Martin Furtwänglers stammen überwiegend aus den 1980er Jahren. Sie sind „Pflichtexemplare“, die der in Berlin ansässige Verlag des Künstlers damals an die Universitätsbibliothek der Freien Universität schickte. Zwischen 1952 und 1994 fungierte diese als Pflichtexemplarbibliothek für West-Berlin und war deshalb auch mit der Archivierung der regionalen Buchproduktion beauftragt. Die Bibliothek kaufte Furtwänglers Arbeiten in den Jahren 1985 und 1986 meist an, später folgten zahlreiche Schenkungen des Künstlers. Fast sein gesamtes Werk gehört aufgrund seines künstlerischen Charakters und der zumeist sehr kleinen Auflage als Rarität in die Rara-Sammlung der Universitätsbibliothek – die der Ausstellung ihren Namen gegeben hat. Neben „Pflichtexemplaren“ und Geschenken sind auch Leihgaben aus dem persönlichen Besitz des Künstlers in der Ausstellung zu sehen. „Herr Furtwängler kam im Sommer 2008 mit einigen Arbeiten zu uns in die Universitätsbibliothek“, sagt Dr. Susanne Rothe, Leiterin der Benutzerabteilung der Universitätsbibliothek. „Mich sprachen die Werke, die Farben unmittelbar an, ein Band roch noch direkt nach der frischen Druckfarbe. Als ich mir dann die Arbeiten von Furtwängler in der hiesigen Rara-Sammlung heraussuchte, bestätigte sich mein Eindruck, dass es sich um Kunstwerke handelt, die unbedingt einem Publikum gezeigt werden sollten.“

Holz- und Linolschnitte, Originaltexte alter Meister

Felix Martin Furtwängler wurde 1954 in Karlsruhe geboren. Von 1972 bis 1982 studierte er an der Kunstschule Alsterdamm in Hamburg und an der Hochschule der Künste in Berlin Produktdesign, Malerei und freie Graphik. Heute lebt und arbeitet er in Berlin und im bayerischen Dietratried. In seinen Büchern arbeitet Furtwängler mit Übermalungen und benutzt und kombiniert verschiedene graphische Techniken, unter anderem Holz- und Linolschnitte sowie Radierungen. Der Künstler druckt vorzugsweise auf Büttenpapier. Originaltexte von Michelangelo, Jean Paul, Gottfried Benn und Walter Mehring sowie vielen anderen bilden die Grundlage und Anregung für seine Bilder, Graphiken und Farb-Figuren-Buchstaben-Collagen. Die Texte haben vorwiegend ernste Inhalte: Angst, Gewalt, Krieg, Trostlosigkeit, Einsamkeit und die bedrohte Umwelt sind wiederkehrende Motive. Obwohl Furtwängler vor allem „die Farbe“ Schwarz benutzt, entsteht – weil er sie gern  mit bunten Farben kombiniert –  doch ein eher heiterer Eindruck. Felix Martin Furtwängler greift auch selber zur Feder. Im Informationsblatt, das in der Universitätsbibliothek ausliegt, findet sich sein Text "Schnitt in Zeit" wieder. In diesem beschreibt der Künstler die Entstehung seiner Werke: den Prozess des Schreibens, Assoziierens, Schneidens und Komponierens von Buchstaben und Figuren.

Weitere Informationen

Ort und Zeit:

  • Foyer der Universitätsbibliothek der Freien Universität Berlin, Garystraße 35 - 37, 14195 Berlin (U-Bhf. Thielplatz, U 3)
  • Bis zum 12. Juni, täglich von 9.00 bis 20.00 Uhr